In einer Sondermesse für Myanmar hat Papst Franziskus am Sonntag zu Frieden in dem südostasiatischen Land aufgerufen. In seiner Predigt im Petersdom verurteilte Franziskus die Gewalt durch das Militär, das bei einem Putsch Anfang Februar die Macht in Myanmar an sich gerissen hatte. Die Christen in Myanmar forderte er auf, den Glauben zu bewahren.
„Liebe Brüder und Schwestern, in diesen Tagen, in denen euer geliebtes Land Myanmar Gewalt, Konflikt und Unterdrückung erlebt, lasst uns fragen: Was sollten wir bewahren? In erste Linie: den Glauben“, sagte Franziskus. Der Papst rief zudem zu Einigkeit auf. Spaltung zwischen Gemeinschaften und Völkern nannte er eine „tödliche Krankheit“.
Er wisse, dass sich der Einzelne oftmals angesichts der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse machtlos fühle, fuhr der Papst fort. „Trotzdem kommt die Selbstverpflichtung zu Frieden und Brüderlichkeit immer von unten: Jeder Mensch kann im Kleinen seine Rolle spielen.“
An dem Gottesdienst nahmen rund 200 Nonnen, Priester und Priesterkandidaten teil. Eine myanmarische Nonne las in ihrer Sprache aus der Bibel vor.
Franziskus hat in den vergangenen Wochen immer wieder scharfe Kritik am brutalen Vorgehen der Junta gegen friedliche Demonstranten in Myanmar geübt. Die Armee hatte am 1. Februar die Macht an sich gerissen und die De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi abgesetzt. Seitdem wurden hunderte Menschen getötet.