Die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat laut dem ZDF-„Politbarometer“ in kurzer Zeit deutlich an Zustimmung eingebüßt. In der am Freitag veröffentlichten Umfrage sackte ihr Beliebtheitswert im Vergleich zur vorherigen Befragung deutlich ab: Während sie vor zwei Wochen auf einen Skala von minus fünf bis fünf auf einen Wert von 1,0 kam, lag sie nun nur noch bei 0,5. Auf Platz eins liegt weiterhin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 2,1.
Auf den Plätzen zwei und drei folgen Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit 1,8 und Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) mit 1,2. Auf Platz vier liegt der Ko-Vorsitzende der Grünen, Robert Habeck, mit 1,0, knapp gefolgt von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit einem Wert von 0,9.
Baerbock landet mit dem für sie bisher schlechtesten Wert im Politbarometer auf Rang sechs. Hinter ihr liegen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit einem Wert von 0,3 und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet mit 0,2. Auf den beiden letzten Plätzen finden sich jeweils mit 0,1 FDP-Chef Christian Lindner und die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht.
Bei der Frage, wen die Wählerinnen und Wähler lieber als Bundeskanzlerin oder Kanzler hätten, zeigt sich kein eindeutiges Bild. Die Meinungsforscher fragten dabei jeweils nach der Präferenz zwischen zwei Kandidaten.
Unions-Kanzlerkandidat Laschet kommt dabei im direkten Vergleich mit Baerbock auf 46 Prozent und liegt damit vor der Grünen-Vorsitzenden mit 42 Prozent. SPD-Kanzlerkandidat Scholz wiederum liegt mit 45 Prozent vor Laschet mit 41 Prozent. Der Finanzminister landet mit 48 Prozent auch vor Baerbock, die in diesem Vergleich auf 41 Prozent kommt.
Ungeachtet der gesunkenen Sympathiewerte Baerbocks liegen die Grünen weiter vor der Union. Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, lägen die Grünen mit 25 Prozent knapp vor CDU/CSU mit 24 Prozent. Die SPD könnte mit 14 Prozent rechnen, die AfD und die FDP jeweils mit elf Prozent, die Linke mit sieben Prozent. Damit hätte sowohl eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen als auch eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP eine Mehrheit. Für ein grün-rot-rotes Bündnis würde es dagegen knapp nicht reichen.
Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für das Politbarometer von Dienstag bis Donnerstag 1229 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Der Fehlerbereich beträgt den Angaben zufolge bei einem Wert von 40 Prozent rund drei Prozentpunkte, bei zehn Prozent rund zwei Punkte.