Wegen der gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei sowie Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen haben die israelischen Behörden die Klagemauer in Jerusalem geräumt. „Soeben wurde in Jerusalem Alarm ausgelöst“, teilte die Polizei am Montagabend mit. Hunderte jüdische Gläubige seien in Sicherheit gebracht worden. Die radikalislamische Hamas hatte den Behörden ein Ultimatum für den Abzug der Sicherheitskräfte rund um die Al-Aksa-Moschee in der Jerusalemer Altstadt gestellt.
Kurz nach Ablauf des Ultimatums wurden vom Gazastreifen aus mehrere Raketen in Richtung Israel abgefeuert. In Jerusalem ertönten daraufhin Luftschutzsirenen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten.
In Ost-Jerusalem kommt es seit Freitag immer wieder zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei. Am Montag wurden dabei nach Angaben des palästinensischen Roten Halbmonds mehr als 300 Menschen verletzt. Auslöser der Proteste ist die drohende Zwangsräumung von rund 30 Palästinensern aus ihren von Israelis beanspruchten Wohnungen im Viertel Scheich Dscharrah.
Die Polizei kontrollierte wegen der Proteste am Montag auch den Zugang zum Platz vor der Al-Aksa-Moschee. Die den Gazastreifen kontrollierende radikalislamische Hamas hatte mit einer Eskalation der Gewalt gedroht, falls Israel seine Sicherheitskräfte nicht binnen einer Stunde vom Gelände der Moschee abziehe. „Sie wurden gewarnt“, erklärte ein Hamas-Sprecher.