Das israelische Sicherheitskabinett will noch am Donnerstag über eine mögliche Waffenruhe mit der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen beraten. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Regierungskreisen erfuhr, sollen an dem Treffen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sowie hochrangige Armeevertreter teilnehmen. Die Beratungen sollen den Angaben zufolge um 19.00 Uhr (Ortszeit; 18.00 Uhr MESZ) beginnen.
Angesichts der seit mehr als einer Woche andauernden Gewalteskalation zwischen Israel und militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen hatte die internationale Gemeinschaft ihre diplomatischen Bemühungen um eine Deeskalation zuletzt verstärkt. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) reiste am Donnerstag nach Israel und in die Palästinensergebiete; dabei drang er erneut auf eine Waffenruhe. Zugleich bekräftigte er angesichts des anhaltenden Raketenbeschusses aus dem Gazastreifen die Solidarität Deutschlands mit Israel.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) machte sich für eine Entschärfung des Konflikts stark und telefonierte am Donnerstag mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Merkel und Abbas seien sich einig gewesen, „dass die Initiativen für einen zügigen Waffenstillstand weiter unterstützt werden sollten“, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Die Bundeskanzlerin habe zudem Israels Recht auf Selbstverteidigung gegenüber den Raketenangriffen aus dem Gazastreifen unterstrichen.
Ein ranghoher Vertreter der Hamas sagte am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP, es gebe „intensive“ Verhandlungen über eine Feuerpause unter der Beteiligung Katars, aber noch keine konkreten Ergebnisse. Er rechne mit einer „Rückkehr zur Ruhe in den kommenden Stunden“ oder am Freitag.
Seit Beginn der Gewalteskalation am Beginn der vergangenen Woche wurden bereits mehr als 230 Menschen getötet, die meisten von ihnen Palästinenser.