In Finnland und Schweden sind hunderte Menschen gegen die Corona-Beschränkungen auf die Straßen gegangen. Bei den Protesten in der finnischen Hauptstadt wurden nach Polizeiangaben am Samstag rund 50 Menschen festgenommen. Demnach versammelten sich bis zu 300 Demonstranten zu einer nicht genehmigten Protestaktion. In der schwedischen Hauptstadt Stockholm demonstrierten bis zu 600 Menschen.
In Helsinki löste die Polizei die Demonstration auf und nahm dabei rund 50 Menschen fest. Sie müssen nun ein Bußgeld zahlen. In Helsinki gilt für Versammlungen derzeit eine Obergrenze von sechs Teilnehmern.
Finnland hatte bis vor kurzem eine der niedrigsten Corona-Ansteckungsraten in Europa, was vor allem auf die niedrige Bevölkerungsdichte in dem 5,5-Millionen-Einwohner-Land zurückgeführt wurde. Die Finnen hielten sich aber auch gut an die Corona-Regeln, bei denen es sich zunächst nur um Empfehlungen handelte.
Ab Mitte Februar stiegen die Infektionszahlen aber an. Die Regierung erließ daraufhin strengere Maßnahmen. Seitdem sind etwa Restaurants geschlossen. Einen Gesetzentwurf, der die Bewegungsfreiheit der Finnen stark eingeschränkt hätte, zog die Regierung Anfang April zurück.
In Stockholm protestierten bis zu 600 Menschen mit Transparenten, die „Freiheit“ und „Wahrheit“ forderten. Die Polizei versuchte, die Menge auseinanderzutreiben.
Schweden war in der Pandemie-Bekämpfung lange Zeit einen Sonderweg gegangen und hatte sich im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern gegen einen Lockdown und weitere strenge Beschränkungen entschieden. Die Regierung gab stattdessen nur Leitlinien in Form von Empfehlungen heraus.
Angesichts der zweiten Infektionswelle verhängte die Regierung im November allerdings doch Maßnahmen und beschränkte öffentliche Versammlungen auf acht Teilnehmer. Auch Cafés, Bars und Restaurants müssen um 20.30 Uhr schließen.