Saarland 2020 am stärksten von Unwettern betroffen

Unwetter - Bild: acsawarn via Twenty20
Unwetter - Bild: acsawarn via Twenty20

Sturm, Hagel und Starkregen haben im vergangenen Jahr in Deutschland deutlich weniger Schäden angerichtet als erwartet. Die Versicherungen erstatteten nach Schäden an Häusern und Hausrat, bei Gewerbe- und Industriebetrieben sowie an Kraftfahrzeugen insgesamt 1,95 Milliarden Euro, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Naturgefahrenbilanz des Verbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervorging. Erwartet worden waren rund 3,8 Milliarden Euro.

Gemessen an der Zahl der Versicherten waren die Schäden im kleinsten Flächenland am größten: Das Saarland meldete 54,9 Fälle pro 1000 Versicherungen und lag damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 22 Schadensmeldungen. Am wenigsten betroffen waren die Berliner, sie meldeten sich lediglich rund dreimal bei ihrer Versicherung.

Bei der Schadenssumme lagen die einwohnerstärksten Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern mit jeweils rund 400 Millionen Euro Schaden vorn. Schäden in Höhe von sechs Millionen Euro wurden in Bremen gemeldet – der niedrigste Wert im bundesweiten Vergleich.

„2020 war erfreulicherweise ein deutlich unterdurchschnittliches Naturgefahrenjahr. Das lag vor allem daran, dass schwere Hagelereignisse und im Herbst schwere Stürme ausgeblieben sind“, erklärte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Einzig Sturmtief „Sabine“ habe mit einem Schaden von 675 Millionen Euro heftig gewütet. Im Februar 2020 legte der Orkan noch vor der Corona-Pandemie weite Teile des Landes lahm. „Sabine“ war der siebtschwerste Wintersturm in Deutschland seit 2002 – an der Spitze thront weiterhin „Kyrill“ (2007) mit einem Schaden von über drei Milliarden Euro.

Ein Großteil der Schäden trat bei Häusern und Gebäuden auf, die Kfz-Versicherer leisteten außerdem rund 350 Millionen Euro. Nach Angaben von Asmussen ist nur fast die Hälfte der Häuser in Deutschland komplett versichert, der tatsächliche Schaden dürfte also höher liegen. Zwar seien fast alle Wohngebäude in Deutschland gegen Sturm und Hagel abgesichert, knapp zehn Millionen Hausbesitzern fehle aber der Schutz vor Elementargefahren wie Starkregen oder Hochwasser, mahnte Asmussen.

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