Scholz lehnt vorzeitige Aufhebung von Homeoffice-Pflicht ab

HomeOffice - Bild: PhotoCognito via Twenty20
HomeOffice - Bild: PhotoCognito via Twenty20

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat Forderungen aus der Wirtschaft eine Absage erteilt, die Homeoffice-Pflicht angesichts sinkender Corona-Infektionszahlen vorzeitig aufzuheben. „Das Virus ist noch nicht besiegt“, sagte der SPD-Kanzlerkandidat der „Bild am Sonntag“. „Deshalb halte ich es für absolut richtig, wie vereinbart die Pflicht zum Homeoffice beizubehalten.“ Nach derzeitigem Stand gilt die Homeoffice-Pflicht bis zum 30. Juni.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie hatte unter Verweis auf die Impffortschritte in dieser Woche eine Aufhebung der Homeoffice-Pflicht sowie der Corona-Testpflicht in Betrieben gefordert. Scholz wies die Forderungen zurück und warnte vor Leichtsinn.

Die Grünen fordern laut einem Bericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe unterdessen die Umwandlung der Homeoffice-Pflicht in ein Recht auf Homeoffice. In einem von Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt vorgelegten Drei-Punkte-Plan zur Modernisierung der Arbeitswelt nach der Corona-Pandemie heißt es den Zeitungen zufolge: „Eine moderne Arbeitswelt sollte für geeignete Tätigkeiten ein Recht auf selbstbestimmtes, mobiles Arbeiten beinhalten, wobei die Inanspruchnahme jederzeit freiwillig und den Beschäftigten überlassen bleibt.“

Neben einem Recht auf Homeoffice sieht der Grünen-Vorschlag vor, Unternehmen bei der Digitalisierung zu helfen und die ländliche Infrastruktur zu stärken. Im Rahmen eines Modell-Projekts „Neues Leben auf dem Land“ sollten laut dem Plan etwa gut ausgestattete und gut erreichbare Coworking-Spaces in Dörfern oder Regionalbahnhöfen geschaffen werden.

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