Schwere Ausschreitungen bei Wiederaufstieg von Dynamo Dresden

Symbolbild: Polizei
Symbolbild: Polizei

Bei Ausschreitungen am Rande eines Heimspiels von Dynamo Dresden, mit dem der Fußballklub seinen Wiederaufstieg in die zweite Bundesliga besiegelte, wurden am Sonntag insgesamt 185 Polizisten verletzt. Die Beamten wurden von Randalierern mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik beworfen, wie die Polizeidirektion Dresden am Montag abschließend mitteilte. 30 Beamte waren dienstunfähig. Elf Polizisten mussten in Krankenhäusern behandelt werden, sechs von ihnen befanden sich am Montag zunächst noch dort.

Hunderte Randalierer attackierten am Sonntag im Umfeld des Rudolf-Harbig-Stadions die Polizei und teilweise auch Medienvertreter. Die Polizei setzte Reizstoffe und Wasserwerfer gegen die Angreifer ein. Insgesamt 40 Männer zwischen 18 und 69 Jahren wurden vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Sie kamen aber wieder auf freien Fuß.

Insgesamt 32 Straftaten wurden während des Einsatzes angezeigt, überwiegend Beleidigungen, Widerstände gegen Vollstreckungsbeamte, Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz, tätliche Angriffe auf Vollstreckungsbeamte, Körperverletzungsdelikte und schwerer Landfriedensbruch. Weiterhin wurden 103 Verstöße gegen die sächsische Coronaschutzverordnung geahndet.

„Es ist bedauerlich, dass der sportliche Erfolg von Dynamo Dresden von diesen bestürzenden Bildern überschattet wird“, erklärte Polizeipräsident Jörg Kubiessa am Sonntagabend. Die Polizei setzte am Montag eine Sonderkommission zur Aufklärung der Auseinandersetzungen ein. Dynamo Dresden hatte mit vier zu null gegen Türkgücü München die Rückkehr in die zweite Fußballbundesliga perfekt gemacht.

In den Onlinenetzwerken hatte es Aufrufe gegeben, am Stadion den Wiederaufstieg von Dynamo Dresden zu feiern. Mehr als 4000 Menschen fanden sich nach Polizeiangaben nahe dem Stadion ein. Aufforderungen, den Bereich zu verlassen, sei die Menge nicht gefolgt.

Als plötzlich Polizisten und deren Fahrzeuge mit Pyrotechnik beworfen wurden, eskalierte den Angaben zufolge die Situation. Die Angreifer hätten auch versucht, die Polizeiabsperrung in Richtung Stadion zu durchbrechen. Rund 1100 Beamte waren laut Mitteilung der Polizei im Einsatz.

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