Spanien will seine Grenzen am 7. Juni für Geimpfte aus aller Welt öffnen. Dies gab Regierungschef Pedro Sánchez am Freitag in Madrid bekannt. „Ab dem 7. Juni sind alle geimpften Personen und ihre Familien in unserem Land willkommen – unabhängig von ihrem Herkunftsland.“
Für britische Staatsbürger, die traditionell die größte ausländische Besuchergruppe in Spanien stellen, soll bereits am Montag alles möglich sein: War ihnen bisher die Einreise nur aus „dringenden Gründen“ erlaubt, so entfällt diese Vorschrift ab Montag. Die Briten könnten kommen „ohne Restriktionen und Sanitärkontrollen“, sagte Sánchez.
Der Regierungschef ließ dabei allerdings offen, ob britische Touristen auch keinen negativen PCR-Test vorweisen müssen, wie er eigentlich für alle ankommenden Reisenden in Spanien vorgeschrieben ist. Für EU-Bürger ist die Einreise mit einem solchen Test ohnehin schon ohne Einschränkungen gestattet.
Sánchez äußerte sich bei der Tourismusmesse Fitur. Die Branche setzt nach monatelangem Corona-Lockdown auf das Sommergeschäft. Die Regierung hofft in diesem Jahr auf 45 Millionen ausländische Besucher – das ist nach Angaben von Tourismusministerin Reyes Maroto in etwa die Hälfte der internationalen Touristen des Jahres 2019.
Spanien ist nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt und verzeichnete 2019 nach offiziellen Angaben 83,5 Millionen ausländische Besucher. Im vergangenen Jahr brach die Zahl um 77 Prozent ein und fiel auf unter 19 Millionen. Die spanische Wirtschaft litt massiv unter den Verlusten für den Tourismus, der normalerweise zwölf Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung des Landes ausmacht.