Angesichts der Gewalt im Nahen Osten hat die Regierung in Washington US-Bürger aufgerufen, eventuelle Pläne für Reisen nach Israel zu überdenken. Das US-Außenministerium hob die Warnstufe für Israel-Reisen am Donnerstag (Ortszeit) auf die dritte der insgesamt vier Stufen an. Das State Department begründete den Schritt mit dem „bewaffneten Konflikt“ und „Unruhen“ im Nahen Osten.
Von Reisen in den von der radikalislamischen Hamas beherrschten Gazastreifen rät die US-Regierung wegen „Covid-19, Terrorismus, zivilen Unruhen und des bewaffneten Konflikts“ ab. Die Reisewarnung für das Westjordanland wird hingegen nur mit Restriktionen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie begründet.
Seit Montagabend wurden aus dem Gazastreifen mehr als 1600 Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee bombardierte ihrerseits rund 600 Mal Ziele im Gazastreifen. Die Eskalation löste international Befürchtungen eines erneuten Krieges im Nahen Osten aus.
Im Gazastreifen wurden nach Angaben der dortigen Behörden mindestens 103 Menschen getötet, darunter 27 Kinder, und mehr als 580 weitere Menschen verletzt. Auf israelischer Seite starben sieben Menschen durch Raketen aus dem Gazastreifen, darunter ein sechsjähriges Kind. Dutzende weitere Menschen wurden verletzt.
Das Auswärtige Amt in Berlin hatte bereits Ende April zu besonderer Vorsicht bei Reisen in die Palästinensergebiete geraten. Mittlerweile heißt es in den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes: „Vor Reisen in den Gaza-Streifen wird weiterhin gewarnt, von Reisen und Aufenthalten in das unmittelbar angrenzende Gebiet wird derzeit dringend abgeraten.“