Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat zu mehr Engagement in den Kirchen aufgerufen. „Wir brauchen die Kirchen, wir brauchen engagierte Christinnen und Christen, um gegen die zunehmenden Spaltungstendenzen in unserer Gesellschaft anzugehen“, sagte Steinmeier am Freitag bei einer Videoansprache zur Eröffnung des dritten ökumenischen Kirchentags in Frankfurt am Main.
Er sehe mit Sorge, dass die Auseinandersetzungen in Deutschland mit „immer größerer Erbitterung“ geführt würden. Räume des Dialogs würden durch Filterblasen ersetzt, in denen Hass und Hetze gediehen. Auch in den Gemeinden würden diese Auseinandersetzungen geführt. „Zeigen wir als Christinnen und Christen, dass geduldiges Zuhören, vernünftiges Argumentieren, gemeinsame Wahrheitssuche möglich sind, ja wichtiger denn je sind“, sagte Steinmeier. Engagierte Christen würden im Kampf gegen den Klimawandel und für eine gerechtere Welt gebraucht.
Steinmeier äußerte die Hoffnung, die Spaltung der Kirche zu überwinden. Diese werfe einen „dunklen Schatten auf die christliche Friedensbotschaft“. Angesichts der gesellschaftlichen Veränderungen würde diese Spaltung immer weniger verstanden.