Die Tarifverdienste in Deutschland sind zu Jahresbeginn leicht gestiegen. Im ersten Quartal legten sie im Vorquartals- und im Vorjahresvergleich um 1,3 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum ersten Quartal 2020 allerdings ebenfalls um 1,3 Prozent.
Überdurchschnittlich mit 3,0 Prozent stiegen laut Statistik die Tarifverdienste in der Energieversorgung – und mit 2,8 Prozent im Gastgewerbe. Hier hätten sich vor allem der Tarifabschluss in der Systemgastronomie aus dem Jahr 2020 sowie die Erhöhung der Entgelte im Hotel- und Gaststättengewerbe im ersten Quartal 2021 bemerkbar gemacht. Im Baugewerbe kletterten die Tarifverdienste um 2,2 Prozent, weil die 2020 ausgehandelten Tariferhöhungen in Kraft traten.
Deutlich unterdurchschnittlich nahmen demnach die Tarifverdienste im Verarbeitenden Gewerbe zu, sie stiegen nur um 0,6 Prozent. Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass für die Metall- und Elektroindustrie für die Jahre 2020 und 2021 wegen der Corona-Krise keine prozentuale Tariferhöhung vereinbart worden war.
Die Statistiker betonten, dass der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit aufgrund der Corona-Pandemie keinen Einfluss auf die Tarifindizes hat. Gemessen wird die durchschnittliche Veränderung der durch Tarifabschlüsse vereinbarten Monats- und Stundenverdienste der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Änderungen der tatsächlich bezahlten Arbeitszeit fließen demnach in den Tarifindex nicht ein.