Die Fahrer des US-Fahrdienstanbieters Uber in Großbritannien können sich künftig gewerkschaftlich organisieren. Uber und die Gewerkschaft GMB gaben am Mittwoch eine Einigung bekannt, derzufolge die Gewerkschaft die 70.000 Fahrer in Großbritannien vertreten soll. Die Einigung ist eine weltweite Premiere. Nach Einschätzung der Gewerkschaft zeigt sie, dass auch Unternehmen aus der Digitalwirtschaft bei Arbeitnehmerrechten „kein Wilder Westen“ sein müssen.
Hintergrund der Einigung ist ein Grundsatzurteil des Obersten Gerichtshofs in Großbritannien vom Februar. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit über den Status der Uber-Fahrer hatte das Gericht diese in dem Urteil als Arbeitnehmer eingestuft. Im März erkannte Uber seine Fahrer in Großbritannien daher offiziell als Mitarbeiter an. Sie bekommen nun unter anderem den Mindestlohn und bezahlten Urlaub.
Der auf einer App basierende Fahrdienst hatte seine Fahrer zuvor wie in vielen anderen Ländern wie freie Mitarbeiter behandelt und ihnen damit soziale Absicherungen wie etwa den Mindestlohn vorenthalten.