Nach dem Tod eines Kindes ruft der Fitnessgerätehersteller Peloton in den USA ein Laufband-Modell zurück. Die Verbraucherschutzbehörde CPSC warnte am Mittwoch, „Erwachsene, Kinder und Tiere“ könnten unter das Laufband Tread+ gezogen und dabei verletzt oder getötet werden. Kunden sollten die Nutzung des Heimtrainers sofort einstellen und Peloton für eine Rücksendung und Rückerstattung des rund 4300 Dollar (3600 Euro) teuren Fitnessgerätes kontaktieren. Betroffen sind rund 125.000 Geräte.
Kürzlich war ein sechs Jahre altes Kind ums Leben gekommen, als es unter den Teppich des Laufbandes gezogen worden war. Nach Angaben der Verbraucherschutzbehörde wurden insgesamt 72 Vorfälle gemeldet. In 29 Fällen wurden demnach Kinder verletzt. Sie erlitten unter anderem Schürfwunden, Knochenbrüche und offene Verletzungen.
Die Behörde CPSC hatte bereits Mitte April vor dem Laufband des Unternehmens Peloton gewarnt, dessen High-Tech-Fitnessgeräte in der Corona-Pandemie reißenden Absatz gefunden haben. Das New Yorker Unternehmen wies die Warnung aber als „ungenau und irreführend“ zurück und lehnte eine Rückrufaktion ab.
Nun machte Peloton einen Rückzieher und stimmte einer freiwilligen Rückrufaktion zu. Peloton-Chef John Foley entschuldigte sich am Mittwoch für die ursprüngliche Reaktion des Unternehmens. „Peloton hat einen Fehler gemacht.“
Das Unternehmen rief am Mittwoch auch ein zweites Laufband zurück, sein Modell Tread. Hier besteht die Gefahr, dass der Bildschirm des Heimtrainers sich löst und herunterfällt. In den USA sind lediglich 1050 Geräte von der Rückrufaktion betroffen. Nach Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde wurden in Kanada und Großbritannien, nicht aber in den USA kleinere Verletzungen durch herunterfallende Touchscreens gemeldet.