US-Regierung genehmigt großen Offshore-Windpark vor Ostküste

Offshore-Windpark
Offshore-Windpark

Die US-Regierung hat den Bau eines Offshore-Windparks mit bis zu 84 Turbinen genehmigt – das bislang größte Projekt dieser Art in den USA. Der Windpark Vineyard Wind vor der Atlantikküste des Bundesstaates Massachusetts im Nordosten des Landes soll künftig 800 Megawatt Strom liefern, wie die Regierung in Washington am Dienstag mitteilte. Das wäre ausreichend für 400.000 Haushalte und Unternehmen.

Damit will die Regierung von US-Präsident Joe Biden ihrem Ziel näherkommen, bis 2030 Offshore-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 30 Gigawatt zu errichten. Von dem Projekt Vineyard Wind, das zwölf Seemeilen (rund 22 Kilometer) vor den Urlaubsinseln Martha’s Vineyard und Nantucket entstehen soll, erhofft sich die Biden-Regierung zudem 3600 neue Arbeitsplätze.

„Eine Zukunft der sauberen Energie ist für die USA in greifbarer Nähe“, erklärte die für die Genehmigung zuständige Innenministerin Deb Haaland. „Die Genehmigung dieses Projekts ist ein wichtiger Schritt für das Ziel der Regierung, gut bezahlte Gewerkschaftsjobs zu schaffen und zugleich den Klimawandel zu bekämpfen und unsere Nation mit Energie zu versorgen.“

Die US-Regierung hatte Ende März ehrgeizige Ziel für den Bau von Offshore-Windparks vorgelegt. Demnach sollen solche Anlagen bis zum Jahr 2030 Strom für mehr als zehn Millionen Haushalte liefern. Das würde nach Angaben des Weißen Hauses die CO2-Emissionen um 78 Millionen Tonnen verringern. Notwendig wären aber Investitionen von mehr als zwölf Milliarden Dollar (knapp zehn Milliarden Euro) pro Jahr.

Derzeit ist in den Vereinigten Staaten nur ein Windpark voll einsatzfähig: der Windpark Block Island, der Ende 2016 vor dem Bundesstaat Rhode Island fertiggestellt wurde und 30 Megawatt Strom produzieren kann. Außerdem wurde im vergangenen Jahr vor der Küste des Bundesstaates Virginia die erste Phase des Pilotprojekts Coastal Virginia Offshore Wind mit einer Kapazität von zwölf Megawatt fertiggestellt. Dort stehen zwei Windräder.

Biden hatte das Präsidentenamt am 20. Januar mit dem Versprechen angetreten, den Kampf gegen die Erderwärmung entschieden anzugehen. Er führte das Land zurück ins Pariser Klimaschutzabkommen, aus dem sein Vorgänger Donald Trump ausgestiegen war, und verkündete im April ehrgeizige neue US-Klimaschutzziele.

Die Unterstützung der Windenergie durch die Regierung Biden steht in starkem Kontrast zur Energiepolitik Trumps. Der Republikaner hatte erneuerbare Energien wiederholt ins Lächerliche gezogen und sie als teuer und ineffizient bezeichnet.

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