USA setzen nach Hackerangriff auf Pipeline Umweltvorgaben für Benzin aus

Symbolbild: Bohrinsel
Symbolbild: Bohrinsel

Nach dem Hackerangriff auf die größte Pipeline der USA haben die Behörden Umweltvorgaben für Benzin vorübergehend aufgehoben. Damit solle einer drohenden Treibstoffknappheit in den Bundesstaaten Maryland, Pennsylvania und Virginia sowie in der Hauptstadt Washington entgegengewirkt werden, erklärte der Chef der Umweltbehörde EPA, Michael Regan, am Dienstag. Mit dem Notfall-Erlass werden Vorgaben zum Verkauf von Benzin mit Zusatzstoffen ausgesetzt, die den Treibstoff weniger umweltschädlich machen.

„Der außergewöhnliche Pipeline-Shutdown hat sich auf die Versorgung mit Benzin ausgewirkt“, erklärte EPA-Chef Regan. Deswegen seien Schritte notwendig, „um eine Unterbrechung eines angemessenen Angebots von Benzin für Konsumenten zu minimieren oder zu verhindern.“ Die Ausnahmegenehmigung gilt zunächst bis zum 18. Mai.

Der Pipeline-Betreiber Colonial Pipeline war vergangene Woche Ziel eines Hackerangriffs mit einem Erpressungstrojaner geworden. Die vom Volumen her größte Pipeline der USA, die von Texas bis in den Großraum New York führt, wurde deswegen vorübergehend stillgelegt. Das Unternehmen hat zwar angekündigt, bis zum Ende der Woche den Betrieb wieder aufnehmen zu wollen, es wird aber schon eine Benzinknappheit befürchtet.

Experten zufolge geht in einigen Tankstellen im Osten der USA das Benzin aus. Die Treibstoffpreise steigen an.

Die USA haben inzwischen die Hackergruppe Darkside für den Cyberangriff auf Colonial Pipeline verantwortlich gemacht. Die mysteriöse Gruppierung setzt sogenannte Ransomware ein. Mit einem solchen Schadprogramm versuchen Hacker, Computersysteme zu sperren oder zu verschlüsseln und von den Nutzern Geld für die Freigabe der Daten zu erpressen.

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