Als Folge der Corona-Pandemie ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge auf einen neuen Tiefstand gesunken. Erstmals seit 1992 sei die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im dualen System auf unter 500.000 zurückgegangen, berichtete das Nachrichtenportal „ThePioneer“ am Dienstag unter Berufung auf den Berufsbildungsbericht 2021. Er soll demnach am Mittwoch vom Bundeskabinett beraten werden.
Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge sank demnach 2020 um elf Prozent auf 467.500. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich das Ausbildungsstellenangebot um 8,8 Prozent auf 527.400 verringert, zitierte „ThePioneer“ aus der Kabinettsvorlage.
Die Bundesregierung argumentiert demnach, die Schrumpfung des Ausbildungsmarktes sei „nicht nur Folge der Corona-Pandemie“. Eine wichtige Rolle spielten auch der Trend hin zu vollzeitschulischen Berufsausbildungen, der demografische Wandel, konjunkturelle Unsicherheiten sowie strukturelle Veränderungen.
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hatte Mitte April mitgeteilt, dass im vergangenen Jahr 9,4 Prozent weniger neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen worden waren. Die Zahl der Verträge 2020 bezifferten die Statistiker mit rund 465.000.