Zahl sogenannter Deutschland-Stipendiaten erstmals gesunken

Studenten in einer Vorlesung
Studenten in einer Vorlesung

Die Zahl sogenannter Deutschland-Stipendiaten ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte, fiel sie gegenüber dem Vorjahr minimal um 0,3 Prozent auf 28.100. Es war der erste Rückgang seit dem Start des nationalen deutschen Stipendienprogramms vor etwa zehn Jahren.

Mit den sogenannten Deutschland-Stipendien in Höhe von 300 Euro im Monat sollen besonders begabte Studierende gefördert werden. Das Programm wird jeweils zur Hälfte vom Bund und von privaten Geldgebern finanziert. Im Wintersemester 2020/2021 kamen laut Bundesamt ein Prozent aller Studierenden in den Genuss. Laut Gesetz soll die Quote jährlich steigen und maximal bei acht Prozent liegen.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) erklärte dazu, das Stipendienprogramm habe sich nach zehn Jahren inzwischen „fest in der Hochschullandschaft und der Gesellschaft etabliert“. Das zugehörige Netzwerk aus Geldgebern und Hochschulen habe seinen Zusammenhalt jüngst auch in der Coronakrise eindrucksvoll gezeigt.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bezeichnete das Programm am Mittwoch hingegen als „Förderflop“. Trotz Bundeszuschüssen und großen Werbeaufwands erreiche das Deutschland-Stipendium auch im zehnten Jahr seiner Existenz gerade einmal ein Prozent aller Studierenden, erklärte die DGB-Vizevorsitzende Elke Hannack. Der Bund sollte es auslaufen lassen und das Geld ins Bafög stecken.

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