Zentralrat der Juden und Bischofskonferenz warnen vor wachsendem Antisemitismus

Josef Schuster (über Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden)
Josef Schuster (über Thomas Lohnes/Zentralrat der Juden)

Angesichts mehrerer Angriffe auf Synagogen und der Verbrennung israelischer Fahnen in Deutschland haben der Zentralrat der Juden und die Deutsche Bischofskonferenz vor wachsendem Antisemitismus gewarnt. „Es darf nicht zugelassen werden, dass ein politischer Konflikt mit religiösem Fanatismus verbunden und aufgeladen wird“, sagte Georg Bätzing, Vorsitzender der Bischofskonferenz, am Mittwoch in Frankfurt am Main. „Angriffe auf Synagogen sind purer Antisemitismus, der mit nichts zu rechtfertigen ist.“

Der Vorsitzende der Bischofskonferenz und der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, kamen am Mittwoch erstmals zu einem Gedankenaustausch zusammen. Mit Blick auf die Gewalteskalation im Nahen Osten zeigten sich beide sehr besorgt: „Die vom Gazastreifen ausgegangene Aggression gegen Israel ist inakzeptabel, aber nur gemeinsam können Auswege aus dem jahrzehntelangen Konflikt gefunden werden“, erklärten Bätzing und Schuster. Sie hofften, dass die Gewalt „rasch ein Ende findet“.

Schuster wies darauf hin, dass die Pandemie die Verbreitung antisemitischer Verschwörungsmythen verstärke. Unter Corona-Leugnern sei Antisemitismus „das verbindende Element“. Es sei zu befürchten, dass das Phänomen mit dem Ende der Pandemie nicht verschwinde. „Dieser Antisemitismus muss konsequent und nachhaltig bekämpft werden“, sagte der Zentralratspräsident.

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