Zoll beschlagnahmte 2020 knapp 3,68 Millionen gefälschte Produkte

Symbolbild: Zoll
Symbolbild: Zoll

Der Zoll hat nach Angaben von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) trotz der Corona-Pandemie im vergangenen Jahr eine Erfolgsbilanz hingelegt – auch im Bereich der Marken- und Produktpiraterie. Wie aus der am Montag vorgelegten Zollstatistik hervorgeht, wurden 2020 knapp 3,68 Millionen gefälschte Produkte im Wert von fast 239 Millionen Euro beschlagnahmt. Das waren zwar deutlich weniger Produkte – der Wert stieg jedoch.

Über die Hälfte (51,2 Prozent) der beschlagnahmten Ware stammte aus China, gefolgt von Hongkong (17,7 Prozent) und der Türkei (12,5 Prozent). Der Branchenverband APM erklärte, die Behörden und auch die Unternehmen dürften im Kampf gegen die Produkt- und Markenpiraterie „nicht allein gelassen werden“. Der Zoll könne nur „einen bestimmten Anteil der Lieferungen kontrollieren“, gerade, wenn viele Einzelsendungen im Internet bestellt würden.

Der Zoll stellte zudem 2020 erneut Rekordmengen an Rauschgift sicher. Demnach wurden etwa 9,4 Tonnen Kokain, mehr als 4,9 Tonnen Haschisch und Marihuana sowie 1,1 Millionen Tabletten beschlagnahmt, vor allem Ecstasy.

Wie das Finanzministerium bereits Anfang Februar mitgeteilt hatte, wurden zudem im vergangenen Jahr durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) mehr als 100.000 Strafverfahren und über 57.000 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Damit deckte die FKS Schäden in einer Gesamthöhe von rund 816 Millionen Euro auf – das waren 61 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.

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