1,5 Millionen Menschen vor Zyklon „Yaas“ in Indien in Sicherheit gebracht

Sturm - Bild: rogerholmen1975 via Twenty20
Sturm - Bild: rogerholmen1975 via Twenty20

Der Zyklon „Yaas“ hat im Osten Indiens hunderttausende Menschen zur Flucht gezwungen und schwere Schäden angerichtet. Mindestens drei Menschen starben in Indien und Bangladesch, wie die Behörden am Mittwoch mitteilten. Vorab waren im Osten Indiens mehr als 1,5 Millionen Menschen in Sicherheit gebracht worden. Vergangene Woche waren durch den Zyklon „Tauktae“ im Westen des Landes mehr als 150 Menschen ums Leben gekommen.

Am Mittwoch sei ein Mensch ins Meer gerissen worden, ein weiterer sei beim Einsturz seines Hauses zu Tode gekommen, sagte die Regierungschefin des Bundesstaates Westbengalen, Mamata Banerjee. Die Küstenstadt Digha sei von Wellen überspült worden, welche die Höhe eines doppelstöckigen Busses hatten. 20.000 Häuser wurden beschädigt. Zahlreiche Deiche seien gebrochen, führte die Regierungschefin aus.

„Ich habe noch nie in meinem Leben so einen Sturm erlebt“, sagte Purnendu Jana aus Digha. Alle hätten „wirklich Angst“, schilderte Hotelbesitzer Shiuli Das.

Nach Angaben von Indiens meteorologischem Institut erreichten die Windböen von „Yaas“ bis zu 155 Stundenkilometer. Bäume wurden entwurzelt und Überlandleitungen gekappt.

Die Behörden von Westbengalens Hauptstadt Kolkata ordneten vorerst die Schließung des dortigen internationalen Flughafens an. Auch der Flughafen von Bhubaneswar im Bundesstaat Odisha wurde geschlossen.

„Jedes Leben ist wertvoll“, sagte der Regierungschef von Odisha, Naveen Patnaik. Die Bevölkerung solle nicht in Panik verfallen und sich von der Küste fernhalten. Etwa 5000 Katastrophenhelfer waren unter anderem mit Schlauchbooten im Einsatz. Pradeep Kumar Jena von der Katastrophenschutzbehörde teilte mit, die Behörden prüften Berichte über zwei Todesopfer durch den Strum in Odisha.

Aus dem Nachbarland Bangladesch wurde gemeldet, ein Mann sei durch einen umstürzenden Baum getötet worden. Die durch „Yaas“ aufgetürmten Wellen seien durch eine Hochwasserschutzanlage gebrochen und hätten tausende Häuser überschwemmt, teilten Behördenvertreter weiter mit.

Durch den Zyklon wurde der Kampf gegen die Corona-Pandemie in Indien weiter erschwert, durch die dort nach offiziellen Angaben bereits mehr als 310.000 Menschen ums Leben kamen. Die Behörden unternahmen zusätzliche Anstrengungen, um die Krankenhäuser mit Sauerstoff und Medikamenten zu beliefern. In Notunterkünften im Sturmgebiet wurden Masken verteilt.

Viele Wissenschaftler stimmen darin überein, dass die Zunahme tropischer Wirbelstürme in den Gewässern um Indien auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Zugleich wurden aber die Evakuierungsmaßnahmen verbessert.

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