Australische Behörden haben angesichts der weiteren Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus am Montag strikte Beschränkungen in mehreren Regionen eingeführt. „Wir müssen im Lockdown bleiben, bis wir das Virus eingegrenzt haben,“ erklärte der Regierungschef des Northern Territory, Michael Gunner.
Nach einem Corona-Ausbruch in einer entlegenen Mine bei Darwin sorgt sich Gunner besonders um die Ureinwohner der Region, die dem Virus noch mehr ausgeliefert seien. Ein ursprünglich bis Dienstag geltender Lockdown in Darwin wurde bis Freitag verlängert.
In den Metropolen Brisbane und Perth erließen die Behörden am Montag eine neue Maskenpflicht sowie Begrenzungen für Zusammenkünfte. Auch im Bundesstaat South Australia, wo bisher keine Fälle registriert wurden, gelten wieder präventiv Corona-Beschränkungen. In der Hauptstadt Canberra wurde eine Maskenpflicht für Innenräume eingeführt.
Den größten Ausbruch verzeichnete bislang Sydney, die bereits seit Samstagabend für mindestens zwei Wochen im kompletten Lockdown ist. Der Ausbruch geht auf einen Fahrdienst in Sydney zurück, der vor rund zwei Wochen die Besatzung eines Flugzeuges in ein Quarantäne-Hotel gebracht hatte. Die Behörden haben seither 130 Corona-Fälle registriert.
Der australische Premierminister Scott Morrison berief unterdessen für Montagabend ein Treffen der nationalen Führungsspitze ein. Seine Regierung steht aufgrund einer langsamen Impfkampagne und des Quarantäne-Systems in der Kritik.
Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschließungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Gesundheitsexperten glauben jedoch, dass es immer wieder Ausbrüche geben werde, solange nicht die Mehrheit der Einwohner geimpft ist. Bisher wurden 7,4 Millionen Impfdosen verabreicht, aber nur ein Bruchteil der 25 Millionen Einwohner ist zweimal geimpft.