Bestürzung nach Messerangriff in Würzburg

Markus Söder - Bild: Bayerische Staatskanzlei
Markus Söder - Bild: Bayerische Staatskanzlei

Der Messerangriff in Würzburg hat in der Politik Bestürzung ausgelöst. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bezeichnete den Angriff am Samstag als „schlimmes und entsetzliches Ereignis“. Er danke Polizei und Rettungskräften für den schnellen Einsatz. Besonders beeindruckt habe ihn „das Engagement vieler Bürger, die versucht haben, den Täter zu stellen“. Nun müssten die Umstände und die Motive genau geklärt werden, sagte Söder.

„Was auch immer der Hintergrund war: Es ist eine sinnlose und abscheuliche Tat, die bei den Opfern und ihren Angehörigen viel Leid angerichtet hat“, schrieb SPD-Chef Norbert Walter-Borjans am Freitagabend im Kurzbotschaftendienst Twitter. FDP-Chef Christian Lindner bezeichnete die Tat als entsetzlich. „Wir denken an die Opfer und unser Mitgefühl gilt ihren Familien und Angehörigen.“

CDU-Chef Armin Laschet erklärte, er fühle mit den Familien der Toten und hoffe „auf eine baldige Genesung der Verletzten“. Laschet dankte ebenfalls den Polizei- und Rettungskräften, die schnell vor Ort gewesen seien. „Mein großer Respekt gilt den mutigen Bürgern, die schnell eingeschritten sind“, schrieb er zudem bei Twitter.

Auch Grünen-Chefin Annalena Baerbock schrieb dort, ihr Dank gelte „allen Einsatzkräften und den mutigen Menschen für ihr Eingreifen“. Sie denke „an die Opfer, an ihre Familien, an alle, die die furchtbare Tat miterlebt haben“. Den Verletzten wünsche sie eine schnelle und volle Genesung.

Bei dem Angriff in der Würzburger Innenstadt waren am Freitag drei Menschen getötet und mehrere weitere schwer verletzt worden. Der Täter stach dabei nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in der Innenstadt „auf eine Vielzahl“ von Menschen ein. Einige Passanten hätten sich dem Angreifer couragiert in den Weg gestellt.

Bei dem Täter handelt es sich nach Angaben Herrmanns um einen 24-jährigen Somalier, der zuvor psychisch auffällig gewesen sei. Er lebte demnach seit 2015 in Würzburg, zuletzt habe er in einer Obdachlosenunterkunft gewohnt und sei in den vergangenen Monaten auffällig gewesen durch Gewalttätigkeiten und Gewaltbereitschaft. Erst vor einigen Tagen sei er zwangsweise in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden.

Nach Zeugenaussagen soll der Täter mit unglaublicher Brutalität auf seine Opfer eingestochen haben. Einer Zeugenaussage zufolge soll er bei der Tat „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen haben, wie Herrmann sagte. Ein mögliches islamistisches Motiv der Tat und das Umfeld des Täters müssten nun intensiv überprüft werden. Im Bayerischen Rundfunk sagte Herrmann, es gebe bislang keinerlei Hinweise, dass es zwischen dem Täter und den Opfern eine persönliche Beziehung gebe.

Nach Polizeiangaben wurde der 24-Jährige durch einen gezielten Schuss aus einer polizeilichen Dienstwaffe am Oberschenkel verletzt und befindet sich nicht in Lebensgefahr.

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