Blinken erörtert bei Besuch im Vatikan Lage in Venezuela und anderen Krisenherden

Vatikan (über cozmo news)
Vatikan (über cozmo news)

Bei seinem Treffen mit Papst Franziskus im Vatikan hat US-Außenminister Antony Blinken die Krise in Venezuela sowie Konflikte in Syrien und anderen Weltregionen erörtert. Vor dem Oberhaupt der katholischen Kirche traf Blinken am Montag zunächst die Nummer zwei im Vatikan, Kardinal Pietro Parolin, sowie Erzbischof Paul Gallagher, dessen Position im Vatikan derjenigen eines Außenministers entspricht.

Blinken habe bei der Unterredung mit Parolin und Gallagher „die Unterstützung der USA für eine Rückkehr zur Demokratie in Venezuela bekräftigt und unseren Wunsch, dem venezolanischen Volk beim Wiederaufbau seines Landes zu helfen“, erklärte Blinkens Sprecher Ned Price. Die USA erkennen wie zahlreiche andere Länder Oppositionsführer Juan Guaidó als venezolanischen Staatschef an.

Gegen die Regierung des sozialistischen Präsidenten Nicolás Maduro hat Washington Sanktionen verhängt. Der neue US-Präsident Joe Biden tritt allerdings gegenüber Maduro weniger hart auf als sein Vorgänger Donald Trump. Der Vatikan hat sich immer wieder als Vermittler zur Beilegung der Krise im katholisch geprägten Venezuela ins Spiel gebracht.

Das südamerikanische Land war auch während Blinkens 40-minütiger Privataudienz mit Papst Franziskus Thema. Außerdem ging es um andere Krisen- und Konfliktherde wie Syrien, den Libanon und die äthiopische Region Tigray.

Blinken lobte die „starke Führung“ des Kirchenoberhaupts im Kampf gegen die Corona-Pandemie, „beim Klimawandel, bei der Herausforderung der illegalen Migration und Flüchtlingen“. Außerdem ging es bei Blinkens Gesprächen im Vatikan um das politisch heikle Thema der Menschenrechte und der Religionsfreiheit in China. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni sprach anschließend von einem Gespräch in „herzlicher Atmosphäre“.

Blinken nutzte seinen Besuch im Vatikan auch, um sich die Sixtinische Kapelle und die prunkvolle Sala Regia zeigen und von einem Führer erklären zu lassen. „Die spirituelle Atmosphäre, die göttliche Kunst, die beeindruckende Architektur haben mich sprachlos gemacht“, erklärte Blinken anschließend im Onlinedienst Twitter.

Der US-Außenminister hat jüdische Wurzeln, ist aber kein praktizierender Jude. Er ist mit einer Katholikin verheiratet, die ihn bei seiner Europa-Reise allerdings nicht begleitet. US-Präsident Biden ist Katholik und geht regelmäßig zur Messe. Derzeit sorgen in seiner Heimat Pläne katholischer Bischöfe für Wirbel, Katholiken, die Frauen das Recht auf Abtreibung zugestehen, von der heiligen Kommunion auszuschließen. Dies könnte auch Biden treffen.

Blinken hat bei seiner Europa-Reise bereits Berlin und Paris besucht. Am Montag nahm er an einem Treffen der Anti-IS-Koalition in Rom teil.

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