Bundesregierung will FFP2-Masken für Kinder einführen

FFP2-Maske - Bild: Fun_Travel via Twenty20
FFP2-Maske - Bild: Fun_Travel via Twenty20

Die Bundesregierung will jetzt auch FFP2-Masken für Kinder einführen. Die Regierung sehe „angesichts des fortgesetzten Pandemiegeschehens einen Bedarf für geeignete Kindermasken zum Zweck des Infektionsschutzes“, heißt es in einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion, die AFP am Sonntag vorlag. Die Corona-Lage in Deutschland entspannte sich derweil weiter. Am Wochenende lag die Sieben-Tage-Inzidenz erstmals seit neun Monaten wieder im einstelligen Bereich.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab den Inzidenzwert am Sonntag unter Berufung auf die Gesundheitsämter mit 8,8 an. Am Samstag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 9,3 gelegen und war damit erstmals seit gut neun Monaten in den einstelligen Bereich gefallen.

Die Masken-Debatte fokussierte sich am Sonntag derweil auf die Frage, warum es bislang keine speziellen FFP2-Masken für Kinder gibt. Weil solche Masken bisher fehlen, hat dem Bundesarbeitsministerium zufolge das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) im Einvernehmen mit dem Bundesgesundheitsministerium „die Normung einer Infektionsschutzmaske“ beim Deutschen Institut für Normung initiiert, die auch Masken in Kindergrößen berücksichtigen solle.

Das Bundesgesundheitsministerium betätigte, dass die Normung von Kindermasken „Bestandteil des geplanten fachlichen Austauschs“ mit dem Arbeitsministerium sei. „Eine Erkenntnis aus der Pandemie ist, dass wir Standards für Infektionsschutzmasken speziell für Kinder entwickeln müssen“, erklärte das Gesundheitsministerium am Sonntag auf Anfrage.

Die verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Tabea Rößner, nannte es ein „Armutszeugnis, dass nach 16 Monaten Corona-Pandemie noch immer keine spezifischen FFP2-Masken für Kinder auf dem Markt verfügbar sind“. „Beim gezielten Schutz der Kinder hat die Bundesregierung hier versagt“, kritisierte die Grünen-Politikerin.

Die FFP2-Maskenpflicht in Schulen sei zwar aufgehoben worden. Viele Kinder benutzten in Bus und Bahn aber die auf Erwachsene ausgerichteten Masken. „Es ist unverantwortlich, dass die Bundesregierung angesichts der schon so lange anhaltenden pandemischen Lage nicht früher tätig geworden ist“, kritisierte Rößner.

Das Bundesarbeitsministerium verwies seinerseits darauf, dass bei der Überprüfung einer Halbmaske der Klasse FFP2 nach der Europäischen Norm zehn Probanden mit unterschiedlichen Gesichtsformen teilnehmen. Einige Hersteller wählten dabei auch Menschen mit kleinen und schmalen Gesichtsformen aus. Es sei daher nicht ausgeschlossen, „dass Masken hergestellt und geprüft werden, die im Bereich Infektionsschutz für Kinder und Jugendliche geeignet sind“.

Unterdessen deutet sich an, dass auch nach dem Ende der Corona-Epidemie in Deutschland die bundesweite Einreisebeschränkungen grundsätzlich beibehalten werden könnten. Wie die „Welt am Sonntag“ unter Berufung auf Koalitionskreise berichtete, planen Union und SPD im Bundestag noch vor der Sommerpause eine entsprechende Änderung des Infektionsschutzgesetzes.

„Wir wollen nächste Woche beschließen, dass Einreisebedingungen, die von Gesundheitsminister Jens Spahn per Verordnung festgelegt wurden, weitergelten können, auch wenn die epidemische Lage von nationaler Tragweite nicht mehr besteht“, sagte der rechtspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Johannes Fechner, der Zeitung. Betroffen sein könnten Beförderungsverbote aus Virusvariantengebieten und Test- und Quarantäneverpflichtungen bei Einreise.

Das Gesetz sieht bislang vor, derartige Regelungen mit der bis Ende September befristeten sogenannten epidemischen Lage von nationaler Tragweite auslaufen zu lassen. Mit den nun vorgeschlagenen Änderungen des Infektionsschutzgesetzes könnten Einreisebeschränkungen bis zu zwölf Monate weitergelten.

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