Das Bundesverkehrsministerium fördert zukünftig auch Internetanschlüsse in Einzel- und Randlagen. Mit dem geplanten Digitalisierungszuschuss würden im Rahmen der Graue-Flecken-Förderung auch „extrem abgelegene“ Grundstücke an schnelles Internet angeschlossen, erklärte das Verkehrsministerium am Dienstag. Gerade Haushalte in Einzel- und Randlagen waren bei Förderanträgen in der Vergangenheit wegen hoher Anschlusskosten häufig nicht berücksichtigt worden.
Noch immer gebe es „Häuser in sehr abgelegenen Gegenden oder Randlagen, die auch heute noch über extrem langsames Internet verfügen“, erklärte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Gerade mit Blick auf Homeoffice oder Homeschooling wirke sich das besonders negativ aus. Mit einem Gutscheinprogramm sollen die betroffenen Haushalte nun eine „kurzfristige Perspektive“ für einen schnellen Internetanschluss erhalten.
Dort, wo eine Glasfaseranbindung bei schwer erschließbaren Lagen die förderfähigen Kosten übersteige, sollen Eigentümer künftig einen Digitalisierungszuschuss für eine alternative Internetanbindung in Anspruch nehmen können. Denkbar seien beispielsweise Satellitenlösungen oder Richt-Funk.
Der Zuschuss soll entweder pauschal 500 Euro oder 90 Prozent der Ausgaben für die Anschaffung und Installation der technischen Ausrüstung, maximal jedoch 10.000 Euro betragen. Das Programm wird derzeit mit den Bundesländern abgestimmt.
Wie die Bundesnetzagentur in ihrem Jahresbericht 2020 mitteilte, stiegen die Investitionen in den Ausbau der Telekommunikationsnetze in den vergangenen Jahren stetig an. Demnach wurden 2020 insgesamt 10,5 Milliarden Euro investiert, das waren sieben Prozent oder 0,7 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr.
Ende 2020 hatten rund 11,6 Millionen von insgesamt 36,1 Millionen Internetanschlüssen eine Übertragungsgeschwindigkeit von 100 Megabit pro Sekunde oder mehr. 2,3 Millionen Breitbandkunden in Deutschland nutzten 2020 jedoch noch immer eine Internetverbindung mit einer Geschwindigkeit unter 10 Megabit pro Sekunde.