Corona-Neuinfektionen in Moskau steigen erneut auf neuen Höchststand

Russland - Bild: Mehaniq via Twenty20
Russland - Bild: Mehaniq via Twenty20

In Moskau ist am Samstag ein neuer Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. 9120 Infektionen binnen 24 Stunden wurden nach Regierungsangaben aus der russischen Hauptstadt gemeldet – drei Mal so viele wie vor zwei Wochen. Hinter dem Anstieg, der die Moskauer Krankenhäuser zu überlasten droht, steckt die hochansteckende Delta-Variante des Virus. Die stellvertretende Bürgermeisterin Anastasia Rakowa kündigte an, die Zahl der Krankenhausbetten in den kommenden zwei Wochen von 17.000 auf 24.000 aufzustocken.

Russland ist derzeit eines der am schwersten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Landesweit wurden am Samstag 17.906 Neuinfektionen und 466 Todesfälle verzeichnet – ein neuer Höchststand seit Mitte März. Besonders in den Metropolen Moskau und St. Petersburg steigen die Ansteckungszahlen stark an. Mehr als die Hälfte der landesweit gemeldeten Neuinfektionen entfielen am Samstag auf die Hauptstadt mit ihren rund zwölf Millionen Einwohnern.

Die zweitgrößte Stadt St. Petersburg, die eine der Gastgeberstädte der Fußball-EM ist, verschärfte wegen des Anstiegs am Samstag erneut ihre Corona-Maßnahmen. In der zentralen EM-Fanzone am Konjuschenaja-Platz dürfen sich ab sofort nur noch 3000 statt 5000 Fans aufhalten. Seit Donnerstag wird in den EM-Fanzonen bereits kein Essen mehr verkauft, in den Einkaufszentren der Stadt wurden Restaurants und Spielplätze geschlossen.

Insgesamt infizierten sich seit Pandemie-Beginn in ganz Russland 5,3 Millionen Menschen – dies ist einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP zufolge die sechsthöchste Rate weltweit.

Große Teile der russischen Bevölkerung stehen einer Corona-Impfung skeptisch gegenüber. Seit Dezember sind der Website Gogow zufolge, die die Impfrate erfasst, nur 19,4 Millionen der rund 146 Millionen Einwohner mindestens einmal geimpft worden. In einer kürzlich veröffentlichten Umfrage gaben 60 Prozent der Russinnen und Russen an, sich nicht impfen lassen zu wollen.

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