Drei Tote bei türkischem Drohnenangriff auf kurdisches Flüchtlingslager im Irak

Symbolbild: Kampfdrohne
Symbolbild: Kampfdrohne

Bei einem türkischen Drohnenangriff auf ein von Kurden bewohntes Flüchtlingslager im Nordirak sind drei Zivilisten getötet worden. Bei dem Angriff am Samstag auf das Lager Machmur sei ein Kindergarten in der Nähe einer Schule getroffen worden, sagte der kurdische Abgeordnete Raschad Galali der Nachrichtenagentur AFP. Unter den Opfern waren nach seinen Angaben aber keine Kinder.

Das türkische Militär hatte im April im Norden des Nachbarlands eine erneute Offensive gegen Stellungen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gestartet. Die kurdische Miliz wird von der Regierung in Ankara sowie den meisten westlichen Staaten als „Terrororganisation“ eingestuft. Die Türkei sieht den Nordirak als Rückzugsraum für die PKK an und greift regelmäßig deren Stellungen in der Region an.

Ankara verdächtigt die PKK auch, in dem in den 90er Jahren für kurdische Flüchtlinge aus der Türkei eingerichtete Lager Machmur das Sagen zu haben. Erst vor wenigen Tagen drohte Präsident Recep Tayyip Erdogan, das Lager und den gleichnamigen Bezirk von der PKK zu „säubern“.

Wenige Stunden vor dem Drohnenangriff waren bei Zusammenstößen zwischen der PKK und den Peschmerga, der Armee der kurdischen Regionalregierung im Nordirak, fünf Peschmerga-Kämpfer getötet worden. Die PKK erklärte, die Peschmerga-Kämpfer seien in eine „Konfliktzone“ zwischen ihr und der Türkei eingedrungen, die „Irakisch-Kurdistan besetzen will“. Die PKK werde jedoch nicht zulassen, dass die Peschmerga in „ein Gebiet unter unserer Kontrolle“ eindringe.

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