Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, ist am Freitag mit dem Deutschen Nationalpreis ausgezeichnet worden. Die insbesondere auf medizinethische Fragen spezialisierte Expertin nahm den mit 30.000 Euro dotierten Preis bei einer Feierstunde in Berlin aus den Händen von Ex-Bundespräsident Horst Köhler entgegen, wie die Deutsche Nationalstiftung mitteilte. Bekanntgegeben worden war die Entscheidung für Buyx schon Ende April.
Die Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe sowie frühere Gesundheitsministerin Ulla Schmidt würdigte in einer Laudatio auf Buyx deren Engagement für eine fachlich fundierte und klare Auseinandersetzung über ethische Fragen „auf Augenhöhe“. Die Beiträge der Ethikerin vermittelten nicht nur wissenschaftliche Zusammenhänge, sagte Schmidt in ihrer per Video übertragenen Würdigung. Ihre Wortmeldungen trügen zugleich dazu bei, „Gräben zu überwinden“.
Bereits bei der Verkündung der Preisvergabe hatte die Deutsche Nationalstiftung den verständlichen Stil und die hohe Expertise von Buyx gerade während der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie gelobt. Ihr gelinge es dabei, das Ergebnis der Beratungen des Deutschen Ethikrats „in einer klaren und verständlichen Sprache zu kommunizieren“ und sie wirke damit immer auch „Ängsten“ entgegen.
Der Nationalpreis ist keine staatliche Auszeichnung. Er wird seit 1997 von der Deutschen Nationalstiftung vergeben, die auf Betreiben des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Schmidt sowie mehrerer mit ihm befreundeter Unternehmer und Intellektueller unter dem Eindruck der Wiedervereinigung gegründet wurde. Ziel der Stiftung ist, die deutsche Einheit zu fördern und Fragen der nationalen Identität mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.