EU-Neuwagenmarkt legt im Mai erneut zu – Vorkrisenniveau aber noch entfernt

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Der Automarkt in der EU erholt sich weiter, liegt aber noch immer unter dem Vorkrisenniveau. Im Mai stieg die Zahl der Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 53,4 Prozent, wie der europäische Herstellerverband Acea am Mittwoch mitteilte. Der Mai 2020 war als Vergleichsmonat allerdings noch stark vom Absatzeinbruch in der Corona-Pandemie betroffen.

Insgesamt wurden im Mai laut Acea 891.655 Autos neu zugelassen. Im Vorjahresmonat waren es lediglich rund 581.000 – im Mai 2019 allerdings 1,2 Millionen.

„Es ist nicht verwunderlich, dass sich der Automarkt besser entwickelt als im vergangenen Jahr, als europaweit Lockdown-Maßnahmen und geschlossener Autohäuser und Zulassungsstellen das Bild beherrschten“, erklärte Automobilmarktexperte Peter Fuß von der Beratungsgesellschaft EY. Trotz des sehr starken Wachstums sei es allerdings beunruhigend, „dass wir immer noch weit unter dem Niveau von 2019 liegen“.

Zwar gewinne die Konjunktur an Fahrt und auch die europaweit stark sinkenden Infektionszahlen gäben Anlass zur Hoffnung. „Allerdings führt der Mangel an Halbleitern inzwischen zu so erheblichen Produktions- und Absatzeinbußen, dass es immer wahrscheinlicher wird, dass der Neuwagenmarkt im Gesamtjahr 2021 erheblich unter dem Vorkrisenniveau liegen wird“, erklärte Fuß. „Die Nachholeffekte dürften dann erst im Jahr 2022 sichtbar werden.“

Derzeit müssten Kunden „teils sehr lange auf bestellte Neuwagen warten“, fügte er hinzu. „Und nach wie vor belastet die unklare Entwicklung der Pandemie das Geschäft – die Kunden bleiben zurückhaltend, obwohl viele Verbraucher zum Beispiel aufgrund ausgefallener Urlaubsreisen im vergangenen Jahr heute relativ viel Geld auf der hohen Kante haben“.

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