Die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland hat am Mittwochvormittag vor dem Hintergrund des Verbots einer Regenbogen-Beleuchtung beim EM-Spiel in München an ihrem Berliner Standort die Regenbogen-Flagge gehisst. Mit der Aktion wolle die Vertretung „Farbe zeigen“, teilte eine Sprecherin mit. Auch das Berliner Olympiastadion und viele andere Fußballarenen werden am Mittwochabend in Regenbogenfarben leuchten – aus Protest gegen die umstrittene Uefa-Entscheidung zum EM-Spiel in München.
Die Europäische Fußball-Union hatte es am Dienstag untersagt, die Münchner Arena beim Vorrundenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn am Mittwochabend in den Regenbogenfarben erstrahlen zu lassen. Aufgrund des politischen Kontextes müsse der Antrag abgelehnt werden, erklärte die Uefa.
Ungarns Parlament hatte am Dienstag vergangener Woche ein von der Fidesz-Partei des rechtsnationalistischen Regierungschefs Viktor Orban eingebrachtes Gesetz verabschiedet, das „Werbung“ für Homosexualität oder Geschlechtsangleichungen bei Minderjährigen verbietet. Der Münchner Stadtrat wollte mit der regenbogenfarbenen Beleuchtung ein „Zeichen für Weltoffenheit und Toleranz“ setzen.