Die amerikanische Tochtergesellschaft des brasilianischen Fleischverarbeiters JBS hat nach einem Hackerangriff umgerechnet elf Millionen Dollar Lösegeld gezahlt. Die Zahlung sei erfolgt, um eine weitere Störung durch die Hacker zu verhindern, erklärte das in Dallas ansässige Unternehmen am Mittwoch (Ortszeit). Nach Angaben von US-Medien erfolgte die Zahlung in Bitcoin.
„Dies war eine sehr schwierige Entscheidung für unser Unternehmen und für mich persönlich“, erklärte Geschäftsführer Andre Nogueira. „Wir waren jedoch der Meinung, dass diese Entscheidung getroffen werden musste, um ein mögliches Risiko für unsere Kunden zu vermeiden.“ Zwar seien die Untersuchungen noch im Gange, vorläufige Ergebnisse hätten jedoch nahegelegt, „dass keine Unternehmens-, Kunden- oder Mitarbeiterdaten kompromittiert wurden.“
US-Präsident Joe Biden hatte vergangene Woche gesagt, die Ermittler hätten Russland mit dem Fall JBS in Verbindung gebracht. „JBS USA stand während des gesamten Vorfalls in ständigem Kontakt mit Regierungsvertretern“, erklärte das Unternehmen.
Vergangenen Monat war auch das US-Versorgungsunternehmen Colonial Pipeline Opfer eines Hackerangriffs mit einem Erpressungstrojaner geworden, der das gesamte Rohrleitungsnetz vorübergehend stillgelegt hatte. Die US-Bundespolizei FBI macht eine Hackergruppe namens Darkside für die Attacke verantwortlich und spürte das von Colonial gezahlte Lösegeld in Höhe von 75 Bitcoin – nach damaligem Wert 4,4 Millionen Dollar – später auf.