GDL-Chef Weselsky droht mit längeren Streiks als 2015

Claus Weselsky - Bild: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)
Claus Weselsky - Bild: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Im Tarifstreit bei der Deutschen Bahn drohen nach Angaben der Lokführergewerkschaft GDL längere Streiks als beim bislang letzten großen Arbeitskampf 2015, falls die Bahn aus Sicht der Gewerkschaft kein ausreichendes Angebot vorlegt. „Die Streiks werden härter und länger als in der Vergangenheit“, sagte GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag dem Nachrichtenportal „t-online.de“. Wann die Streiks beginnen könnten, ließ Weselsky weiter offen.

„Ich kann Streiks in den Sommerferien nicht ausschließen“, sagte der GDL-Chef. „Das kann nur die Bahn“, fügte er hinzu. „Sie muss ein Angebot auf den Tisch legen, das es verdient, verhandelt zu werden“, forderte Weselsky. Es liege allein an der Bahn, Arbeitskampfmaßnahmen zu verhindern. „Kommt kein Angebot, gehen wir in den Ausstand, sodass die Kunden der Bahn massive Einschränkungen spüren werden.“

Eine Bahn-Sprecherin sagte AFP, das Unternehmen sei bereit, „sofort an den Verhandlungstisch zu kommen und eine Lösung zu finden“. Eine Einigung bleibe möglich und sei „eigentlich zum Greifen nahe“.

„Alles, was es für eine Lösung und weitere Verhandlungen braucht, liegt auf dem Tisch“, sagte die Sprecherin. Die Bahn habe fundierte Angebote gemacht. Weitere Bewegung könne es nur am Verhandlungstisch geben. „Wir fordern die GDL auf, sofort an den Verhandlungstisch zurückzukehren.“

Die GDL hatte am Dienstag vergangener Woche Arbeitskampfmaßnahmen angekündigt, nachdem eine erneute Tarifrunde gescheitert war. Sie äußerte sich zunächst aber nicht zu einem Termin und zur Dauer der möglichen Streiks.

2015 hatte vom 9. bis zum 14. Mai der bislang längste Ausstand in der Geschichte der Deutschen Bahn stattgefunden: Die Lokführer streikten damals 138 Stunden im Güterverkehr, Fahrgäste waren 127 Stunden lang betroffen.

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