Auslandsurlauber müssen sich trotz der entspannten Corona-Lage weiter vor ihrer Rückkehr nach Deutschland auf das Coronavirus testen lassen. Die Gesundheitsministerkonferenz beschloss am Mittwoch in München, dass sich Flugreisende vor dem Abflug nach Deutschland testen lassen müssen. Auch im Straßen- und Bahnverkehr soll es in der nun beginnenden Hauptreisezeit im Grenzbereich verstärkte Kontrollen geben.
Im Wesentlichen bleibt damit die aktuelle Teststrategie erhalten. Denn neben den Regelungen für Reisende verständigten sich die Ländergesundheitsminister mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) darauf, dass das flächendeckende zweimalige Testen pro Woche in Schulen und Kitas aufrecht erhalten bleiben soll.
Über den Sommer solle zudem ein Konzept erarbeitet werden, auch die kostenlosen Bürgertests gegebenenfalls im Herbst und Winter fortzusetzen. Unternehmen werden verpflichtet, ihren in Präsenz arbeitenden Mitarbeitern zunächst bis Ende September regelmäßig ein Testangebot zu machen.
Bei der bisher nur bis zum 30. September gesicherten Finanzierung der Impfzentren durch den Bund dringen die Länder auf ein Konzept für die Zukunft. Der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), sagte, es brauche „nach meiner Einschätzung auch nach dem September Impfzentren 2.0, um flexibel zu bleiben und deren Erfahrung, das Knowhow und die Infrastruktur dort weiter nutzen zu können, wo es nötig ist“.
Spahn sagte, die Impfzentren seien wichtig, vor allem sei auch die mobile Struktur bei den Impfungen wichtig. Es müsse nun aber gemeinsam mit Bund und Ländern die richtige Balance gefunden werden, was nötig sei. Es sei davon auszugehen, dass der Impfbedarf ab September abnehme. Allerdings gebe es dann die Herausforderung der Auffrischung der bestehenden Impfungen – es könne dann ein Moment kommen, in dem die Impfkapazitäten wieder sehr schnell hochgefahren werden müssten.
Die Länder forderten bei dem Treffen vom Bund zudem, einen Aktionsplan zu entwickeln, wie mit den Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung – dem sogenannten Long Covid – umgegangen werde. Holetschek sagte, hier müsse die Rehabilitation der Betroffenen ein ganz wichtiges und zentrales Thema sein.
Die Gesundheitsministerkonferenz bat zudem den Bundestag, eine Enquetekommission „Kindergesundheit in Pandemiezeiten“ einzurichten, die sich mit den schädlichen Folgen der Corona-Pandemie für die physische und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auseinandersetzt. Aus dem Bericht sollten dann politische Maßnahmen abgeleitet werden.