Die britische Regierung will erstmals auch nicht religiöse Hochzeitszeremonien im Freien erlauben. Die Regelung soll ab dem 1. Juli in Wales und England für Hochzeiten und Feiern zur Schließung von Lebenspartnerschaften gelten, wie das Justizministerium am Sonntag mitteilte. Bisher waren dort nur jüdische und Quäker-Hochzeiten im Freien erlaubt, während andere Paare drinnen heiraten mussten. In Schottland sind Hochzeiten im Freien bereits möglich.
Justizminister Robert Buckland sagte dem Sender Sky News, die Reform solle „größere Flexibilität“ dafür schaffen, Hochzeiten mit „mehr Gästen auf eine sichere Art“ zu veranstalten. Die Regeln gelten zunächst bis zum April des kommenden Jahres, die Regierung wolle aber zu einer dauerhaften Änderung beraten.
Die Lockerung soll nach Regierungsangaben „den Hochzeitssektor fördern“, der wirtschaftlich stark unter den Corona-Beschränkungen gelitten hat. Entsprechende Pläne gab es aber schon vor der Corona-Pandemie. Eine weitere Lockerung der Regeln wird nach Regierungsangaben erwogen, darunter die Möglichkeit, im Falle eines „nationalen Notstandes“ Hochzeiten auch virtuell abzuhalten.
Premierminister Boris Johnson, der selbst im Mai geheiratet hatte, hatte kürzlich eine Obergrenze von 30 Gästen bei Hochzeiten aufgehoben. Die Anzahl der Gäste bemisst sich nun an der Größe des Veranstaltungsortes. Tanzen bleibt dabei jedoch verboten.