Grüne und FDP fordern von Bundesregierung Maßnahmen gegen Absagen von Impfterminen

Impfstoff - Bild: svetlaya via Twenty20
Impfstoff - Bild: svetlaya via Twenty20

Angesichts zunehmender Absagen von Impfterminen fordern die Grünen und die FDP die Bundesregierung auf, mit Anreizen und Aufklärungsarbeit gegenzusteuern. „Um der Ausbreitung der Delta-Variante entgegenzuwirken, müssen wir so schnell wie möglich den Impffortschritt voranbringen“, sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, Christine Aschenberg-Dugnus, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwochsausgaben). Um Impfmüdigkeit vorzubeugen, plädierte sie etwa für Belohnungssysteme.

„Man kann zum Beispiel Anreize im Freizeitpark oder Naturkundemuseum setzen“, sagte die FDP-Politikerin den Blättern. Personen, die sich dort impfen lassen, könnten dann den Rest des Tages die Attraktionen oder das Museum nutzen. Ein weiterer Schlüssel sei eine transparente Kommunikation der Bundesregierung.

Die Grünen forderten, die Impfungen auch durch ein breites Angebot an Impfmöglichkeiten voranzutreiben. „Es bedarf jetzt endlich einer klaren Strategie für die zweite Jahreshälfte zum weiteren Vorgehen, insbesondere im Hinblick auf die Ausbreitung der Delta-Variante“, sagte die pflegepolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Kordula Schulz-Asche, dem Redaktionsnetzwerk. „Es gilt, die Impfzentren für die Bevölkerung derzeit offenzuhalten, damit zusätzlich weiter leichter Zugang zur Impfung besteht.“ Zudem hätten sich „sinnvolle Public-Health-Maßnahmen“ wie mobile Impfteams bewährt und sollten fortgesetzt werden, so die Grüne.

Derzeit stellen viele Impfzentren sinkende Nachfrage und eine wachsende Zahl an Terminabsagen oder -verschiebungen fest. So seien in den Impfzentren Berlins in den vergangenen Wochen bis zu 20 Prozent der Termine abgesagt oder verschoben worden, teilte der Senat auf Anfrage des Redaktionsnetzwerks mit. Weitere zwei Prozent der Impflinge erschienen demnach nicht zu ihren Impfungen, ohne vorher abzusagen.

Auch das Deutsche Rote Kreuz habe nach einer Stichprobe in sächsischen Impfzentren hohe Zahlen an Terminabsagen festgestellt, ebenso die Landesgesundheitsministerien von Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

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