Nach einem Corona-Ausbruch unter Schülerinnen Schüler und Schülern auf Mallorca befinden sich dort hunderte Jugendliche in Quarantäne. Allein in dem zur Isolierstation umfunktionierten Hotel „Palma Bellver“ waren am Mittwoch mindestens 249 Schülerinnen und Schüler untergebracht, wie die Regionalregierung mitteilte. Ein Viertel von ihnen sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das „Palma Bellver“ wird inzwischen in der Öffentlichkeit als „Hotel Covid“ bezeichnet.
Auch in anderen Hotels der Ferieninsel befanden sich Schülerinnen und Schüler in Quarantäne. Zu dem Virus-Ausbruch war es gekommen, nachdem junge Menschen aus ganz Spanien auf Mallorca ihre Schulabschlüsse gefeiert hatten.
Im „Palma Bellver“ protestierten Jugendliche gegen ihre Zwangsquarantäne. „Wir sind negativ, wir wollen raus!“, riefen sie von den Balkonen. Die gleiche Botschaft schrieben sie auf Handtücher, die von den Geländern hingen. Der Protest der Jugendlichen im „Hotel Covid“ sorgte in Spanien für große öffentliche Aufmerksamkeit. Mehrere Eltern wandten sich inzwischen an die Justiz, um ein Ende der Quarantäne zu erreichen.
Beschwerden von Nachbarn über laute Musik aus dem „Palma Bellver“ sowie über auf die Straße geworfene Gegenstände führten indessen dazu, dass die Polizei nach eigenen Angaben dort mehrfach erschien.
Schülerinnen und Schüler, die auf Mallorca gefeiert hatten, schleppten das Virus auch in andere spanische Landesteile ein. Laut Zahlen des spanischen Gesundheitsministeriums vom Montag wurden mindestens 1167 Menschen im Zuge dieses Corona-Ausbruchs infiziert und 4796 unter Quarantäne gestellt.
In mindestens elf spanischen Regionen wurden nach Angaben der Behörden Corona-Fälle festgestellt, die auf den Mallorca-Ausbruch zurückzuführen sind. Allein in der Hauptstadtregion von Madrid wurden in den vergangenen Tagen rund 320 Menschen im Alter zwischen 17 und 19 Jahren positiv getestet, mehr als 2000 wurden dort unter Quarantäne gestellt.