Immer mehr Menschen im Rentenalter sind erwerbstätig. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, gingen 2019 acht Prozent der Menschen im Alter ab 65 Jahren einer Erwerbsarbeit nach – 2009 waren es noch vier Prozent gewesen. Damit hat sich der Anteil von erwerbstätigen Menschen im Rentenalter in nur zehn Jahren verdoppelt.
Diese Entwicklung ist nach Einschätzung der Statistiker neben dem zunehmenden Renteneintrittsalter auch auf die höheren Bildungsabschlüsse der Erwerbstätigen zurückzuführen. Rund jede oder jeder vierte Hochqualifizierte (26 Prozent) in der Altersgruppe von 65 bis 69 Jahren war 2019 noch erwerbstätig; bei den Geringqualifizierten waren es 13 Prozent. Auch Selbstständige und mithelfende Familienangehörige waren überdurchschnittlich häufig im Alter noch erwerbstätig.
Die Linke kritisierte diesen Trend, der sich durch den demografischen Wandel künftig noch verschärfen dürfte, da immer mehr Rentnerinnen und Rentnern immer weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter gegenüberstehen werden. Die Partei forderte eine „Rückkehr zur Rente mit 65“. Jede Erhöhung des Rentenalters sei eine „versteckte Rentenkürzung“, beklagte die Arbeitsmarktexpertin Sabine Zimmermann.