Mehr als eine Million Bürger haben bereits ein EU-Impfzertifikat erhalten

Impfen - Bild: Dirk Vorderstraße/CC BY 2.0
Impfen - Bild: Dirk Vorderstraße/CC BY 2.0

Mehr als eine Million Bürger in der Europäischen Union verfügen bereits über ein digitales EU-Impfzertifikat. Dies sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders während der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments am Dienstag. Der Impfpass werde „es den EU-Bürgern leichter machen, ihr Grundrecht auf Freizügigkeit wahrzunehmen“ und sei ein „praktisches Instrument“, um sicheres Reisen im Sommer zu ermöglichen.

Die elektronische Plattform für die Überprüfung von Impfzertifikaten soll am 1. Juli an den Start gehen. Sie soll neben Angaben zu Impfungen auch Informationen über Tests oder überstandene Corona-Infektionen enthalten. Mitgliedstaaten können schon jetzt Zertifikate ausstellen.

In Deutschland laufen seit Ende Mai Feldtests mit dem digitalen EU-Nachweis in einigen Impfzentren. Dabei wird getestet, ob Bürgerinnen und Bürger nach einer Impfung den Nachweis mit einer App einscannen können. Dieser kann dann bei Reisen kontrolliert werden.

Auch in acht weiteren Mitgliedstaaten werde das EU-Impfzertifikat bereits ausgestellt, sagte ein Kommissionssprecher am Dienstag. Neben Deutschland sind dies Bulgarien, Dänemark, Griechenland, Kroatien, Litauen, Polen, Spanien und Tschechien.

Die Unterhändler der EU-Mitgliedstaaten und des Europaparlaments hatten sich vor knapp zwei Wochen abschließend auf das Zertifikat mit QR-Code verständigt. Er muss nun nochmals formal bestätigt werden. Das Parlamentsplenum stimmt am Dienstag über den Kompromiss ab, das Ergebnis wird aber erst am Mittwoch verkündet. Die Mitgliedstaaten wollen die Vereinbarung Ende der Woche abschließend billigen.

Derzeit erstellen die Mitgliedstaaten auf nationaler Ebene jeweils Lösungen für das Zertifikat, die dann über die EU-Plattform zusammengeschaltet werden. Bei Inhabern des Zertifikats sollen die Mitgliedstaaten von Quarantäne- und Testpflichten absehen, sofern dies die epidemiologische Lage erlaubt. Die EU-Länder könnten dabei auf nationaler Grundlage auch Impfstoffe anerkennen, die noch nicht in der EU zugelassen sind.

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