Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einer Rente mit 68 eine deutliche Absage erteilt. „Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit steht für mich überhaupt nicht auf der Tagesordnung“, sagte Merkel am Mittwoch im Bundestag. Das System der gesetzlichen Rente habe sich als wesentlich stabiler erwiesen, als mancher es erwartet habe. Ein Renteneintrittsalter ab 68 hatte der wissenschaftliche Beirat im Bundeswirtschaftsministerium vorgeschlagen.
Merkel verwies darauf, dass die Auffassungen der wissenschaftlichen Beiräte nicht identisch seien mit denen der Ministerien. Im konkreten Fall hatte auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) deutlich gemacht, dass er die Auffassung seines Beirates nicht teilt. Nach derzeitiger Rechtslage wird das Renteneintrittsalter schrittweise auf 67 angehoben.
Merkel plädierte allerdings dafür, ein zusätzliches Produkt zur privaten Vorsorge von Geringverdienern einzuführen. Sie betonte zudem, es komme bei der Sicherung der Altersvorsorge nicht allein auf das Rentenniveau an. Merkel bekannte sich zugleich zum Umlagesystem in der gesetzlichen Rentenversicherung.
Die Kanzlerin verwies zugleich darauf, dass die große Koalition für Geringverdiener die Grundrente eingeführt habe. „Seitdem wir sie haben, spricht keiner mehr davon“, sagte sie auch mit Blick auf die SPD, die sich für dieses Modell stark gemacht hatte, das in der Koalition lange Zeit Gegenstand von Kontroversen war.