Wegen der Ausbreitung der gefährlichen Delta-Variante des Coronavirus wächst in der Politik das Unbehagen mit der britischen Hauptstadt London als Austragungsort des Fußball-EM-Finales. „Ich hielte es nicht für gut, wenn vollbesetzte Stadien dort sind“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Dienstag in Berlin. „Ich unterstütze alle Anstrengungen der britischen Regierung, die notwendigen Hygienemaßnahmen walten zu lassen.“
Zu einer möglichen Verlegung des Austragungsorts äußerte sich Merkel nicht. Sie sagte, sie hoffe, dass die Europäische Fußball-Union (Uefa) „verantwortungsvoll“ mit der Situation umgehe.
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt nannte am Dienstag München als alternativen Spielort, falls London nicht mehr in Frage komme. „Wenn sich eine Chance ergibt, sind wir gerne bereit, diese Spiele auch in München durchführen zu lassen“, sagte er. „Politisch würden wir das positiv begleiten.“ Er könne aber nicht beurteilen, ob eine solche Verlegung eine „zwingende Notwendigkeit“ sei.
Das EM-Finale ist für den 11. Juli in London geplant. In Großbritannien herrscht die erstmals in Indien festgestellte Delta-Variante bereits vor, dort steigen die Infektionszahlen seit geraumer Zeit wieder stark an. Deutschland hat Großbritannien deshalb als Virusvariantengebiet eingestuft, für Einreisen aus dem Land gelten somit strenge Quarantänevorschriften.