Ökonomen des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) haben eine Anhebung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre ab dem Jahr 2052 gefordert. Die von Regierungsberatern diese Woche geforderte Erhöhung des Rentenalters auf 68 Jahre ab 2042 werde nicht ausreichen, zitierte die „Rheinische Post“ am Donnerstag aus einer bis dahin unveröffentlichten IW-Studie. Mit der fortschreitenden Alterung der Bevölkerung werde der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung unweigerlich steigen – trotz eines gleichzeitig sinkenden Rentenniveaus und trotz der Rente mit 67.
Politisch erwünscht ist in Deutschland ein Beitragssatz von maximal 22 Prozent und und ein Sicherungsniveau von mindestens 43 Prozent eines durchschnittlichen Arbeitnehmer-Gehalts. Dies sei auf lange Sicht weder mit einer Beibehaltung des Renteneintrittsalters von 67 Jahren noch mit einer Erhöhung auf 68 Jahren zu bewerkstelligen, heißt es laut der Zeitung in der IW-Studie.
„Mit einer fortgesetzten Anhebung der Regelaltersgrenze bis auf 70 Jahre ab 2052 ließe sich der Beitragssatzanstieg aber bremsen und gleichzeitig das Sicherungsniveau stabilisieren“, erklärte IW-Studienautor Jochen Pimpertz laut „Rheinischer Post“. Dafür müsse das Rentenalter ab 2031 pro Jahr um zwei Monate angehoben werden.
Der wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium hatte am Montag ebenfalls empfohlen, das Renteneintrittsalter ab 2031 weiter schrittweise anzuheben und an die gestiegene Lebenserwartung zu koppeln. Ab 2042 würde nach dieser Empfehlung das nötige Rentenalter von 68 Jahren erreicht. Parteiübergreifend stieß der Vorschlag auf heftigen Widerspruch.