Die generelle Reisewarnung für Corona-Risikogebiete mit einer Inzidenz unter 200 läuft in knapp drei Wochen aus. Dieser Schritt sei möglich, weil es in Europa „künftig klare gemeinsame Regeln für dem Umgang mit Geimpften, Genesenen und Getesteten“ gebe, erklärte Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) am Freitag. Das Robert-Koch-Institut nahm unterdessen zahlreiche Länder und Regionen aus der Risiko-Einstufung heraus.
Seit mehr als einem Jahr gilt eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes für alle Länder, die als Corona-Risikogebiet eingestuft werden. Dazu zählen einfache Risikogebiete mit einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 50 und 200, Hochinzidenzgebiete mit einer höheren Rate von Neuinfektionen und Virusvariantengebiete, in denen als besonders gefährlich eingestufte Virusmutanten auftreten. In all diesen Fällen warnt das Auswärtige Amt vor „nicht notwendigen, touristischen Reisen“
Ab dem 1. Juli sollen nun die einfachen Risikogebiete aus der Warnung herausgenommen werden. Von nicht notwendigen, touristischen Reisen wird dann lediglich „abgeraten“.
„Mit dem Sommer kehren Hoffnung und Zuversicht nach Deutschland zurück“, erklärte Maas. „Vielerorts sinken die Infektionszahlen, immer mehr Bürgerinnen und Bürger sind geimpft. Nach langen Monaten des Lockdowns dürfen wir uns auf mehr Normalität freuen, das gilt auch für das Reisen.“
„Bei aller berechtigten Zuversicht ist das Fehlen einer Reisewarnung aber eines nicht: die Einladung zur Sorglosigkeit“, mahnte Maas. „Reisen mit Vernunft und Augenmaß, das ist das Motto dieses Sommers.“ Niemand könne sich im Sommer 2021 darauf berufen, im Urlaub von der Pandemie überrascht worden zu sein.
Bereits ab Sonntag gelten eine ganze Reihe von Ländern innerhalb und außerhalb Europa nicht mehr als Corona-Risikogebiete. Unter anderem werden mit Tirol und Vorarlberg die letzten österreichischen Bundesländer aus der Risikoeinstufung herausgenommen, wie das Robert-Koch-Institut am Freitag mitteilte. Auch die USA sowie Zypern gelten nicht mehr als Risikogebiete.
Zu den weiteren europäischen Gebieten, die bald keine Risikogebiete mehr sind, gehören die griechischen Regionen Berg Athos, die Nördliche Ägäis, Ostmakedonien und Thrakien sowie Peloponnes. Auch Bosnien und Herzegowina, das Kosovo und Serbien wurden heruntergestuft, ebenso wie große Teile von Kroatien. Die portugiesische Insel Madeira sowie die norwegischen Provinzen Innlandet und Viken und die Schweizer Kantone Bern und Thurgau sind ebenfalls keine Risikogebiete mehr.
Mehrere Länder wurden aber auch hochgestuft: Malaysia, die Mongolei, Namibia und Sri Lanka gelten ab Sonntag als Hochinzidenzgebiete.