Nach dem Messerangriff in Würzburg hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) eine landesweite Trauerbeflaggung angeordnet. Wie die Staatskanzlei in München am Samstag mitteilte, gilt die dreitägige Trauerbeflaggung bis einschließlich Montag für alle staatlichen Dienstgebäude in Bayern. Die Gemeinden, Landkreise und Bezirke werden demnach gebeten, in gleicher Weise zu verfahren.
„Die Tat von Würzburg ist unfassbar und schockierend“, erklärte Söder. „Bayern zeigt Solidarität. Wir trauern mit den Angehörigen der Opfer und bangen mit den Verletzten.“
Bei dem Angriff eines 24-jährigen Somaliers waren am Freitag in der Würzburger Innenstadt drei Menschen getötet und mehrere weitere schwer verletzt worden. Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen der Tat laufen nach Polizeiangaben auf Hochtouren. Der Täter soll zuvor psychisch auffällig gewesen sein; auch ein mögliches islamistisches Motiv wird geprüft. Für den Nachmittag ist eine Pressekonferenz mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) angesetzt.
Bestürzt über die Tat äußerte sich am Samstag auch die Bundesregierung. „Die Ermittlungen werden ergeben, was den Amokläufer von Würzburg antrieb“, schrieb der Sprecher von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Steffen Seibert, im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Sicher ist: Seine entsetzliche Tat richtet sich gegen jede Menschlichkeit und jede Religion.“
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) erklärte, er habe dem bayerischen Innenminister „jegliche Unterstützung zugesagt“. Die Sicherheitskräfte täten alles, um eine schnelle Aufklärung der Hintergründe zu unterstützen.
Seehofer zeigte sich „tief erschüttert“ von der Tat. „Nach allem was wir wissen, ist es dem couragierten Eingreifen mutiger Männer und Frauen in Würzburg und dem entschlossenen Handeln der Polizei zu verdanken, dass noch Schlimmeres verhindert wurde“, erklärte er. „Dieser selbstlose Einsatz verdient höchste Anerkennung.“