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Staatsanwaltschaft Münster fordert lange Haftstrafen in Kindesmissbrauchsprozess

Staatsanwaltschaft Münster fordert lange Haftstrafen in Kindesmissbrauchsprozess

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In dem als Hauptprozess geltenden Verfahren im Missbrauchskomplex Münster vor dem Landgericht der nordrhein-westfälischen Stadt hat die Staatsanwaltschaft hohe Haftstrafen gefordert. Im Fall des Hauptangeklagten Adrian V. plädierte die Anklage am Dienstag auf 14 Jahre Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung wegen schweren sexuellen Kindesmissbrauchs in 32 Fällen, wie ein Gerichtssprecher sagte. Er soll sich unter anderen am damals zehnjährigen Sohn seiner Lebensgefährtin vergangen haben.

Auch für die drei weiteren angeklagten Männer forderte die Staatsanwaltschaft demnach Freiheitsstrafen zwischen zehn und zwölf Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung. Im Fall der 46-jährigen Mutter des Hauptbeschuldigten plädierte die Anklage wegen Beihilfe zu schwerem sexuellen Kindesmissbrauch auf sechs Jahre Haft.

Der 28-Jährige V. aus Münster soll gemeinsam mit anderen Männern teilweise über Tage hinweg Kinder in einer Gartenlaube schwer sexuell missbraucht haben. Den Missbrauch, der zwischen Ende 2018 und März 2019 stattfand, habe der Mann teilweise gefilmt oder fotografiert und die Aufnahmen im Darknet verbreitet.

Bei den weiteren Angeklagten handelt es sich um einen 31-Jährigen aus Staufenberg bei Gießen, einen 36 Jahre alten Mann aus Hannover sowie um einen 43-Jährigen aus dem brandenburgischen Schorfheide. Neben schwerem sexuellem Missbrauch von Kindern werden ihnen Vergewaltigung sowie gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Mutter des mutmaßlichen Haupttäters soll von den Taten gewusst haben.

Der Prozess begann im November zum Schutz der Opfer unter Ausschluss der Öffentlichkeit. In der kommenden Woche wollen die Verteidiger des Hauptangeklagten und dessen Mutter plädieren.

Der Komplex Münster ist eine von drei großen Missbrauchsserien, denen die Ermittler in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Jahren auf die Spur kamen. Zuvor lösten bereits der jahrelang unentdeckt gebliebene Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz in Lügde und der Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach bundesweit Entsetzen aus.

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