Ein schweres Erdbeben hat am Dienstagabend die peruanische Hauptstadt Lima und andere Gebiete an der Küste erschüttert. Zahlreiche Bewohner der Stadt rannten auf die Straßen, als sich das Beben ereignete, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Nach Angaben des nationalen seismologischen Instituts hatte das Beben eine Stärke von 6,0, das Epizentrum lag rund hundert Kilometer südlich der Hauptstadt. Die US-Erdbebenwarte (USGS) gab die Stärke des Erdbebens mit 5,8 an.
Das Beben ereignete sich um um 21.54 Uhr Ortszeit (Mittwoch 04.54 Uhr MESZ). Knapp drei Stunden später teilte das Nationale Notfall-Einsatzzentrum (COEN) mit, dass es keine Opfer oder schwere Schäden an der Infrastruktur gegeben habe.
Das Erdbeben sei für Lima eines der stärksten der vergangenen Jahre gewesen, erklärte der Leiter des Geophysikalischen Instituts von Peru (IGP), Hernando Tavera. Es habe zwei kleinere Nachbeben gegeben. Die Gefahr eines Tsunamis bestehe nicht.
Der Sender Radio Nacional berichtete, dass im Ort Mala, 33 Kilometer vom Epizentrum des Bebens entfernt, einige Lehmhäuser eingestürzt seien. Weitere Details nannte der Sender nicht. Die Behörden vor Ort seien auf der Suche nach möglichen Opfern und Schäden, sagte Bürgermeisterin Sonia Ramos dem Radiosender RPP. „Es gibt Berichte von Menschen, die vor Schreck ohnmächtig geworden sind.“
Entlang der Costa Verda musste der Verkehr unterbrochen werden, nachdem laut einem Lokalsender Gestein von einer Klippe auf die Fahrbahn hinuntergerollt war.
Peru ist Teil des pazifischen Feuerrings. Mehrere tektonische Platten treffen dort zusammen, so dass Erdbeben und Vulkanausbrüche dort keine Seltenheit sind. In Peru ereignen sich jedes Jahr dutzende Erdbeben mit unterschiedlicher Stärke.
Zwei Wochen nach der Präsidentschaftswahl vom 6. Juni ist die Lage in dem südamerikanischen Land immer noch angespannt. Der knappe Sieg des linksgerichteten Kandidaten Pedro Castillo wird von seiner rechtspopulistischen Widersacherin Keiko Fujimori angefochten.