In Mexiko hat am Sonntag die als Stimmungstest für Präsident Andrés Manuel López Obrador geltende Parlamentswahl begonnen – zeitgleich finden Regional- und Kommunalwahlen statt. Neben den 500 Sitzen im Abgeordnetenhaus werden auch 15 von 32 Gouverneursposten sowie rund 20.000 Mandate auf kommunaler Ebene vergeben. Der Wahlkampf wurde von zahlreichen Gewalttaten und der Corona-Pandemie überschattet.
Rund 95 Millionen Mexikaner sind zur Stimmabgabe aufgerufen. Die Regierungskoalition von López Obrador hofft, bei der Parlamentswahl ihre Zwei-Drittel-Mehrheit im Unterhaus verteidigen zu können. Die Abstimmung gilt als Test für die Beliebtheit des linksgerichteten Präsidenten, der seit gut zwei Jahren an der Macht ist.
Mit Ausbruch der Corona-Pandemie hatte es viel Kritik am Handeln der Regierung gegeben, Mexiko hat eine der höchsten Corona-Todesraten der Welt. Allerdings ging die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt deutlich zurück, zudem kommt die Impfkampagne voran.
In den vergangenen Monaten wurde das Land außerdem von einer Welle der Gewalt erschüttert. 91 Politiker wurden seit September ermordet, 36 von ihnen wollten nach Angaben des Instituts Etellekt als Kandidat bei den Wahlen antreten.
Mexiko leidet seit vielen Jahren unter der Gewalt der mächtigen Drogenkartelle. Seit dem Beginn eines umstrittenen Armeeeinsatzes gegen die Banden im Jahr 2006 wurden bereits mehr als 300.000 Menschen im mexikanischen Drogenkrieg getötet.