Gefühlte Macht in Paarbeziehungen entscheidet über das Liebesglück. Männer und Frauen sind in Beziehungen besonders zufrieden, wenn beide das Gefühl haben, ihnen wichtige Entscheidungen treffen zu können, wie eine am Montag veröffentlichte Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) und der Universität Bamberg zeigt. Dabei geht es weniger um die tatsächliche Macht, sondern um die persönliche Wahrnehmung.
Die Forschenden befragten insgesamt 181 Paare. Die Teilnehmer dieser Stichprobe waren zwischen 18 und 71 Jahre alt und im Durchschnitt seit acht Jahren in einer Beziehung. Im Ergebnis zeigte sich, dass Männer nach wie vor mehr positionelle Macht besitzen, etwa weil sie ein höheres Einkommen und einen höheren Bildungsstand haben. Auch das Bedürfnis, Entscheidungen generell zu treffen, war bei den Männern im Durchschnitt stärker ausgeprägt.
Beide Faktoren zeigten demnach aber keinen Einfluss auf die erlebte Beziehungsqualität. Am glücklichsten mit ihrer Beziehung waren jedoch jene Paare, bei denen beide Partner über ein hohes Maß an persönlichem Machtgefühl berichteten. Offenbar seien „vor allem die subjektiv erlebte Macht und das Gefühl, frei handeln zu können, für die Beziehungsqualität bedeutsam“, schlussfolgerten die Forscher. Bei den meisten dieser Paare gaben beide Geschlechter an, bei wichtigen Entscheidungen ihre Bedürfnisse durchsetzen zu können.