In seiner ersten Rede seit mehreren Monaten hat der frühere US-Präsident Donald Trump eine mögliche erneute Kandidatur für das Amt angedeutet. 2024 sei „ein Jahr, auf das ich mich sehr freue“, sagte Trump am Samstag beim Parteitag der Republikaner in Greenville im Bundesstaat North Carolina. 2024 findet in den USA die nächste Präsidentschaftswahl statt.
Seit seiner Abwahl würden die USA „vor unseren eigenen Augen zerstört“, sagte Trump unter großem Applaus von rund 1250 Zuschauern. „Das Überleben Amerikas hängt von eurer Fähigkeit ab, die Republikaner auf jeder Ebene zu wählen.“ Dies müsse beginnen bei den Kongresswahlen im kommenden Jahr. „Wir müssen es hinbekommen, wir haben keine andere Wahl. Wir werden unsere Freiheiten verteidigen.“
Es war Trumps erste größere Rede seit Februar. Es schienen ihm dabei etwas die Energie und der Enthusiasmus zu fehlen, die er einst bei seinen Wahlkampfauftritten an den Tag gelegt hatte.
Der 74-Jährige fuhr aber wie gewohnt verbale Angriffe auf seinen Nachfolger Joe Biden, China, die „radikalen linken Demokraten“ – und wurde dafür mit wildem Beifall überhäuft. Die Menge blieb jedoch weitestgehend still, als er seine angeblichen Verdienste im Kampf gegen die Corona-Pandemie und bei der Entwicklung von Impfstoffen rühmte.
Der aus sozialen Netzwerken verbannte Trump wiederholte auch seine falsche Behauptung, er sei durch Betrug um den Sieg bei den Präsidentschaftswahlen im vergangenen Jahr gebracht worden. „Diese Wahl wird als Verbrechen des Jahrhunderts in die Geschichte eingehen“, sagte er. Im Publikum saß mindestens eine Frau, die eine Schirmmütze mit der Aufschrift „Trump won“ (Trump hat gewonnen) trug.
Trump genießt weiterhin großen Einfluss bei den Republikanern. Der Milliardär hat bereits öfter eine mögliche nächste Präsidentschaftskandidatur ins Spiel gebracht. Eine definitive Entscheidung dazu wird in nächster Zeit von ihm jedoch nicht erwartet.
Dafür gab seine Schwiegertochter Lara Trump während seines Auftritts bekannt, nicht für einen Sitz im Senat kandidieren zu wollen. Ihr Nein gelte „für jetzt“, aber „nicht für immer“, sagte die Frau von Trumps Sohn Eric auf der Bühne des Parteitags.