Deutsche Unternehmen stehen einem Umbau hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft aufgeschlossen gegenüber. Vor allem auf den Mittelstand trifft dies zu, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage hervorgeht. Befragt wurden die Unternehmen dabei, ob sie sich durch das „Green Deal“-Klimaschutzprogramm der Europäischen Union, das auf Treibhausgasneutralität bis 2050 abzielt, eher Vorteile oder Nachteile erwarten.
Besonders groß ist die Zuversicht demnach bei mittelständischen Unternehmen: Drei Viertel der Befragten erwarten mindestens gleichermaßen Vor- wie Nachteile für ihr Unternehmen durch die Brüsseler Klimaschutzpolitik. Die Hälfte der Mittelständler geht sogar davon aus, dass sie ihrem Unternehmen unterm Strich nutzen wird.
Etwas skeptischer blicken die börsennotierten Unternehmen auf die Klimaschutzpolitik der EU: Knapp 60 Prozent erwarten wirtschaftlich mindestens gleichermaßen Vor- wie Nachteile infolge des EU-Green Deals; immerhin ein Drittel erwartet eher Vorteile.
Für die repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des internationalen Wirtschaftsforschungsinstituts OMFIF in Kooperation unter anderem mit dem Bankenverband, dem Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee und der Bertelsmann Stiftung wurden 104 mittelständische und 32 börsennotierte Unternehmen befragt.
„Wir sehen uns durch die Ergebnisse der Umfrage bestätigt“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, Christian Ossig. „Denn auch die Wirtschaft hat erkannt: Nicht Handeln ist keine Option.“ Die Umfrage verstärke den Eindruck, dass deutsche Unternehmen sich immer mehr für die kommende „Vergrünung“ der europäischen und internationalen Wirtschaft wappneten, fügte der OMFIF-Vorsitzende David Marsh hinzu.